Die Erkenntnis: Wir haben ein zu individualisiertes Gemeindeverständnis verinnerlicht.
Dies sind neun Hinweise, welche Thabiti Anyabwile in seinen Predigten und Q & A-Runden weitergab, die zu einem stärker gemeinschaftlich orientierten Heils- und Gemeindeverständnis führen können:
- Gott benützt die Predigt, damit wir den unerforschlichen Reichtum des Christus ergreifen können. Statt: Die Predigt ist eine veraltete Methodik, wo alles schweigt und einer spricht.
- Die Zurüstung der Pastoren geschieht in erster Linie innerhalb der Ortsgemeinde. Statt: Die Zurüstung geschieht an spezialisierten Ausbildungsstätten.
- Ältere Frauen haben den Auftrag, jüngere Frauen zu unterweisen. Warum fehlt die Aufgabe, ältere Frauen zu lehren, in der Berufsbeschreibung der Pastoren? Statt: Manche Frauen wollen nur deshalb Pastorinnen werden, weil ihnen kein schriftgemässer Platz in der Gemeinde zugewiesen worden ist.
- Die erste Jugendarbeit geschieht in der Familie. Jugendarbeit zu stärken bedeutet zuerst Familien zu stärken. Statt: Wir müssen prioritär gute Jugendprogramme aufziehen.
- Unser Bemühen muss dahin gehen, dass die Jugendarbeit in den Gottesdienst führt. Statt: Es soll „Kirchen in der Kirche“ geben.
- Die Ewigkeit relativiert die Altersunterschiede. Alte und Junge dienen einander gegenseitig. Statt: Wir brauchen massgeschneiderte Programm für alle Altersgruppen.
- Wir müssen einen Blick für die Schönheit der Ortsgemeinde bekommen. Das wird unsere Zuneigung wachsen lassen. Wir müssen nicht nur eine Batterie von Argumenten bereithalten, warum es Gemeinde braucht.
- „Normale“ Gemeindeglieder sollen von der Predigt genährt werden, damit sie geistlich wachsen können. Statt: Gemeindemitglieder müssen alle so gut wie ihr Pastor sein. Das ist ein perfektionistischer eher denn ein realistischer Anspruch.
- Es ist angemessen, zuerst und stets das Gute, das Gott in der Gemeinde wirkt, anzuerkennen. Wenn ein Pastor die Kanzel übernimmt, soll er zuerst einige Jahre treu verkündigen statt zu verändern. Statt: Jeder ist ein kleiner Papst und Kritiker.