Es scheint mir, der Evangelikalismus in unseren Ländern sei munter und selbstbewusst dabei, sein gesamtes Fundament auszuhöhlen. Dazu untergräbt er sich von zwei Seiten her: Von der Dogmatik (Bibelverständnis und Hermeneutik, Sühnopfer von Jesus, Himmel und Hölle, Sünde) und von der Ethik (u. a. Sexualethik, Heiligung, Wille Gottes). Die Wurzel hierfür orte ich bei einem verdrehten Gottesverständnis.
Ein aktuelles Beispiel zum Thema Sexualethik wird von Ron Kubsch aufgegriffen. Lesen und Diskussion mitverfolgen!
Brauchen die Frommen einen Neustart bei der christlichen Sexualethik? In letzter Zeit begegnet mir dieses Begehren vermehrt. Wir sollten überdenken, was die Bibel zur Familie sagt! Wir brauchen eine christianisierte Queer-Theorie! Ein bekannter Buchautor, inzwischen Professor an einem evangelikalen Seminar, beschäftigt sich mit einer christlichen Betrachtungsweise auf die Polyamorie: Wie können sich mehrere Christen zur selben Zeit lieben, mit dem Herzen, aber auch sinnlich? Bis zum Ermüden werde ich freilich mit der Forderung konfrontiert, die Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft angesichts aktueller gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Fortentwicklungen integrativ zu lösen.