Aus den Medien: Kindergeld für Flüchtlinge, Dialog mit Muslimen, Pleite mit individuellem Lernen, kranke Verkündigung

Frei gewordenes Betreuungsgeld für Flüchtlinge einsetzen

Harald Martenstein meint (VD: FS):

Nichts ist einfacher, als einen moraltriefenden Text über Flüchtlinge zu verfassen. Damit trägt man hauptsächlich dafür Sorge, selber als guter Mensch dazustehen. Ein Reformvorschlag: Das Geld, das durch den Wegfall des Betreuungsgeldes frei geworden ist, sollte für Flüchtlingsfamilien verwendet werden.

Es gehe nicht um Religionsvermischung

Auch Michael Diener, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, sandte Signale:

Der Dachverband der deutschen Evangelikalen hat die Mitwirkung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an einem islamischen Kuratorium verteidigt. „Es geht da nicht um Religionsvermischung, sondern um Einsatz für Verständigung“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Michael Diener. …  In einigen evangelikalen Kreisen werde „oft jede Form von Dialog, Gespräch, Zusammenarbeit mit Nichtchristen – vor allem mit Muslimen – von vornherein kategorisch abgelehnt“.

Ineffektives individuelles Lernen

Eine Tübinger Vorzeigeschule produziert katastrophale Ergebnisse. Die FAZ berichtet:

Mitarbeiter des Lehrstuhls Bohl haben im Rahmen einer alltagsnahen Begleitforschung (in einer zweiten Tranche soll eine Längsschnittbefragung folgen) jetzt die Arbeit der Tübinger Vorzeigeschule unter die Lupe genommen. Sie haben eine Inklusionsklasse mit 19 Schülern und eine weitere Lerngruppe mit 26 Schülern untersucht. Ausgerechnet das individuelle Lernen, das in der Gemeinschaftsschule bei den Kernfächern in zwei der vier Wochenstunden praktiziert werden soll, aber auch im Wahlpflichtbereich viel Raum einnimmt, hat sich als denkbar ineffektiv erwiesen.

Kranke Verkündigung

Eine klare Ansage von Bischof Stefan Oster:

Ich halte es erstens für eine äußerlich recht sympathisch wirkende Irrlehre, wenn heute mit Hilfe des Schlagwortes „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“ das Christentum zu einer Art Humanismus der Nettigkeit nivelliert wird: Ja nichts von Sünde, nichts von Umkehr, nichts von Gericht, schon gar nicht von Hölle predigen! Passt nicht mehr in die Zeit. Und passt auch irgendwie nicht zur Kirche im Heute. Die „Botschaft“ des Evangeliums ist demnach vor allem ein nettes, ein wenig ethisch aufgeladenes Handlungsprogramm, das uns auffordert, gut zueinander zu sein, vor allem gut zu Minderheiten und Armen, gut zur Schöpfung, gut zu Flüchtlingen, gut zum Nachbarn….. Und wer das einigermaßen erfüllt, der ist schon Christ oder zumindest irgendwas Ähnliches. Der meint, es jedenfalls schon verstanden zu haben, was in der Kirche immer gepredigt wird, der ist irgendwie dabei.