Aus diesem Klassiker der Seelsorge habe ich biblische Referenzen zu Aspekten der biblischen Anthropologie zusammengetragen:
- Hingehen und ansprechen, Mt 5,23f und Mt 18,15-18
- Zusammenhang von persönlicher Schuld und psychischen Störungen bzw. körperliche Auswirkungen, Ps 31, Ps 38, Ps 51
- Sünde kann Ursache von Krankheit sein (auch Joh 5,14; 1Kor 11,30). Sie soll Gott und gegenseitig bekannt werden, Jak 5,14-16
- Ohne den Heiligen Geist gibt es keine Seelsorge (Paraklet, Joh 14,16f). Jeder erstrebenswerte Charakterzug ist eine Frucht des Geistes (Gal 5,22f). Er ist Urheber jeder echten Persönlichkeitsveränderung.
- Heiligung besteht darin, dass sich ein Mensch immer mehr von der Sünde entfernt und der Gerechtigkeit zustrebt (2Kor 3,18).
- Das seelsorgerliche Wirken des Heiligen Geistes vollzieht sich in der Regel durch das Wort (2Tim 3,16f). Der Trost kommt durch die Schrift (Röm 15,13f).
- Der Mensch geht in die Irre von Geburt an (Ps 58,4).
- Alle Christen sollen sich "nouthetisch" (ermahnend, tröstend) betätigen (Kol 3,16; Röm 15,14), im Speziellen der Verkündiger (Kol 1,28; Apg 20,31 immer wieder, einzeln, unter Tränen)
- Nouthetische Zurechtweisung in der Bibel ist direkte Begegnung (2Sam 12,1-14; Joh 21,15-19; 1Sam 3,13, Mk 10,27-37). Die Bibel selbst hat eine nouthetische Zielsetzung (2Tim 3,16).
- Hirten sorgen sorgen für alle Bedürfnisse (nicht: Begehren) ihrer Schafe, so dass ihnen nichts fehlt (Ps 23).
- Seelsorge verkündigt Erlösung. Weil die Probleme des Menschen radikal sind, ist auch die Lösung radikal (Römer 6).
- Unerlöste Ratsuchende sind weder fähig, Gottes offenbarten Willen zu verstehen (1Kor 2) noch ihn zu tun (Röm 8,7f).
- Glücklich der Mensch, dessen Sünden vergeben sind (Ps 32,1f).
- Heiligung bedeutet Veränderung (2Petr 3,18). Wachsen und reifen bedeutet Läuterung der Meinungen und Handlungsweisen.
- Die Bibel fordert dazu auf, Urteile abzugeben (Joh 7,24). Nach Mt 7,1-5 dürfen wir nicht andere beurteilen, bevor wir unser eigenes Leben in Ordnung gebracht haben.
- Ein nouthetischer Berater lässt sich auf das Leben des Ratsuchenden ein (2Kor 2,4).
- Die Bibel betont die Wichtigkeit des Zuhörens (Spr 18,13).
- Gefühl und Verhalten gehören zusammen (1Mose 4,3-7).
- Rat bietet immer auch richtungsweisende Hinweise (Spr 5,11-14 etc.) Das Ziel der Zurechtweisung ist die Korrektur des Verhaltens.
- Verlass dich nicht auf eine eigene Klugheit (Spr 3,5).
- Wer seine Sünden verhehlen will, kommt nicht zum Ziel; wer sie aber bekennt und lässt, der findet Erbarmen (Spr 28,13).
- Es gibt Menschen mit erstorbenem Gefühl (1Tim 4,2)
- Ein Sünder flieht, auch wenn niemand ihn verfolgt. (Spr 28,1).
- Das Einhalten von Gottes Geboten verlängert das Leben und gibt inneren Frieden (Spr 3,1f).
- Alles vermag ich durch den, der mir Kraft gibt (Phil 4,13).
- Es gibt eine Spannung zwischen dem tiefen inneren Wunsch als Christ zu leben und dem tief verwurzelten Verhalten der Vergangenheit (Röm 7).
- Der Gottlose verfängt sich in der eigenen Schuld (Spr 5,21).
- Durch Leiden werden wir gezüchtigt und erfahren die Zugehörigkeit zu Gottes Familie. Gottes Zucht hat echte Freude auf lange Sicht zum Ziel und begnügt sich nicht mit einzelnen Vergnügungen (Hebr 12).
- Es gibt echte Betrübnis und die Betrübnis wegen den Konsequenzen (2Kor 7,9-11).
- Das beispielhafte Vorleben der Gebote Gottes ist bedeutend (Phil 4,8f; 3,17; 1Kor 4,16; 1Thess 1,6; 1Petr 5,3)
- Sanktionen sind angekündigt (1Mose 2,17; 5Mose 27 und 28).
- Auch die tiefgründigsten Lehren stehen mit dem Leben in Zusammenhang (z. B. Phil 2,5-11 Jesus Verhalten und die Einheit der Gemeinde)
- Wer im Kleinsten treu ist, der ist auch im Grossen treu (Lk 16,10).
- Zügig an die Problemlösung herangehen: Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank (Spr 13,12).
- Jedes Problem gestörter Kommunikation ist im Keim schon im Garten Eden erkennbar (1Mose 3): Die Last eines schlechten Gewissens, Fähigkeit zur Selbstprüfung, Flucht, Konfrontation, Abschieben der Verantwortung.
- Eigene Torheit führt den Menschen in die Irre – Schuld gibt er dafür Gott (Spr 19,3).
- Wiederherstellung der Kommunikation (Eph 4,17ff) durch: Wahrheit reden (V. 25), kein unbeherrschter Zorn (V. 26), alte Gewohnheiten durch neue ersetzen (V. 28).
- Kränkungen übersehen, nicht immer wieder aufrühren (1Petr 4,8; Spr 17,9).
- Vor Gericht gibt es verschiedene Perspektiven (Spr 18,17 und 14,15).
- Zeichen brauchen zur Erinnerung (4Mose 15,37-41).