Wie unterrichtet ihr eure Kinder? Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
Lernen ist zur Hauptsache Charakterbildung. Priorität haben die beiden Gewohnheiten Aufmerksamkeit – die kontinuierliche Steigerung der Konzentration – und der Gehorsam (Auftragstreue).
Fachlich stehen die wichtigen Kulturtechniken im Vordergrund, also eine mathematische Problemstellung zu lösen, zu lesen und das Gelesene mündlich und schriftlich wiederzugeben bzw. zunehmend eigene Standpunkte zu präsentieren und zu vertreten. Diese Disziplinen üben wir täglich.
Aus dem charakterlichen und inhaltlichen Fokus heraus ergeben sich eine Fülle von Anwendungsfeldern: Fremdsprachen, Natur (Biologie, Chemie, Physik), Kunst (Bilder, Musik, Theater), Bewegung. Wo immer möglich bringen wir unsere Kinder mit Menschen in Kontakt, die von ihrem Fachgebiet begeistert sind und diese Begeisterung teilen.
Wir legen hohen Wert auf charakterliche Anleitung und eine große inhaltliche Breite. Die Kinder arbeiten wo möglich selbständig. Das heißt wir leiten sie darin an, Interessengebiete zu beackern, Lernwiderstände zu erkennen und hartnäckig an eigenen Zielen dranzubleiben.
Mein Bemühen als Vater besteht darin, ihnen die biblische Weltsicht als eine neue Brille, die gesamte Wirklichkeit wahrzunehmen, nahe zu bringen. Bewusst vergleichen wir diese Optik mit der säkularen Weltanschauung und ihren Dogmen.
Bei alldem ist uns bewusst, dass wir von Gott mit Gaben ausgestattet sind, aber von Natur aus rebellisch sind. Lernen ist ein von Gott angelegter, komplexer Prozess. Rückschläge sind oft wichtiger als Erfolge.
Inspiriert haben uns u. a. Jan Amos Comenius (1592 – 1670), Charlotte Mason (1842 – 1923), Arthur Robinson und John Hattie. Impulse erhielt ich von Denkern wie Aurelius Augustinus, Thomas von Aquin, Johannes Calvin, Herman Bavinck, C. S. Lewis, G. K. Chesterton und Francis Schaeffer.