Welchen Unterschied macht es, wenn Gott existiert?
38 Unabhängig von der Unsterblichkeit gibt es keine objektive Norm für Richtig und Falsch, wenn es keinen Gott gibt.
43 So ziemlich die einzige Lösung, die uns der Atheist anbieten kann, ist die, sich der Absurdität des Lebens zu stellen und mutig zu leben.
Warum existiert überhaupt etwas?
61 Wenn Gott existiert, ist er ein notwendigerweise existierendes Wesen ohne Ursache.
68 Gott ist die Erklärung für die Existenz des Universums. Außerdem impliziert das Argument, dass Gott ein körperloser Geist ohne Ursache ist, der über das physische Universum und auch Raum und Zeit hinausgeht und selbst notwendigerweise existiert.
Warum begann das Universum zu existieren?
80 Zu behaupten, dass etwas aus dem Nichts entsteht, hat weniger Substanz als Magie.
81 Im Nichts gibt es überhaupt nichts, nicht einmal den Raum selbst. Das Nichts hat als solches auch wirklich überhaupt keine Eigenschaften, weil es nichts gibt, was Eigenschaften haben könnte.
101 Wenn das Universum nach hinreichend langer Zeit unweigerlich in einem stagnierenden Zustand des Wärmetodes landet, warum ist es dann nicht jetzt schon in einem Zustand des Wärmetodes, wenn es doch schon immer existiert?
Warum ist das Universum so fein abgestimmt, dass Leben möglich ist?
120 Alle Indizien deuten darauf hin, dass lebensfeindliche Universen nicht nur möglich, sondern auch viel, viel wahrscheinlicher sind als jegliches Universum, das Leben ermöglicht.
131 Einfachheit ist nicht das einzige, geschweige denn das wichtigste Kriterium bei der Bewertung von Theorien.
Können wir ohne Gott gut sein?
141 Nehmen Sie Gott aus dem Spiel, und es bleibt nur eine von einem Wahn der eigenen moralischen Würde geplagte affenähnliche Kreatur übrig.
153 Soziobiologischer Einwand – Entgegnung: die Wahrheit einer Überzeugung hängt nicht von der Art und Weise ab, auf die man zu dieser Überzeugung gekommen ist.
Und was ist mit dem Leid?
162 Als Philosoph wird von mir gefordert, das zu sagen, was ich denke, und nicht, was ich empfinde
169 Der Erfolg des vom Atheisten vorgebrachten Argumentes hängt davon ab, ob man berechtigterweise den Schluss ziehen kann, dass das Leid ungerechtfertigt ist, weil es ungerechtfertigt erscheint.
173 Obwohl Gottes Existenz durch das Leid oberflächlich betrachtet infrage gestellt wird, ist es auf einer tieferen Ebene der Beleg für Gottes Existenz. Denn ohne Gott ist Leid nicht wirklich etwas Schlechtes.
Wer war Jesus?
200 Menschen, die nur auf Belege von außerhalb des Neuen Testaments bestehen, wissen gar nicht, was sie da verlangen. Sie fordern, dass wir die ältesten, primären Quellen über Jesus ignorieren
235 Wir haben einen Mann vor uns, der sich selbst für den verheißenen Messias, Gottes einzigen Sohn und Daniels Menschensohn hielt, dem alle Herrschaft und alle Autorität gegeben würde, der den Anspruch erhob, mit göttlicher Autorität zu handeln und zu sprechen, der sich selbst für einen Wundertäter hielt und der glaubte, dass das ewige Schicksal der Menschen davon abhing, ob sie an ihn glaubten.
Ist Jesus von den Toten auferstanden?
260 Nach der griechischen Mentalität sah man den Tod des physischen Leibs als Befreiung an, weil er der Seele ein Hindernis war. Die jüdische Mentalität schloss jegliche physische Auferstehung zur Herrlichkeit und Unsterblichkeit aus, die vor der allgemeinen Auferstehung am Ende der Welt stattfindet. Beide Parteien waren also sehr skeptisch, was Erzählungen von echten, leiblichen Erscheinungen eines Menschen nach dessen Tod angeht.
282 Die Plausibilität der Auferstehung Jesu wächst exponentiell, sobald wir sie in ihrem historischen Kontext, nämlich Jesu beispiellosem Leben und radikalen Behauptungen über sich selbst, und in ihrem philosophischen Kontext, nämlich den Belegen für Gottes Existenz, betrachten. Sobald man die Ansicht übernimmt, dass Gott existiert, ist die Hypothese, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, nicht weniger plausibel als die anderen.
Ist Jesus der einzige Weg zu Gott?
291 Zum Beispiel wird oft behauptet, dass es arrogant und unmoralisch sei, an irgendeiner Form des religiösen Partikularismus festzuhalten, da man dann der Meinung sein müsse, dass alle Menschen, die mit der jeweiligen Religion nicht übereinstimmen, irren. Also muss religiöser Partikularismus falsch sein. Dies ist geradezu ein Lehrbuchbeispiel für den logischen Trugschluss, den man argumentum ad hominem nennt. Dabei wird versucht, eine Position zu entkräften, indem der Charakter dessen ange-griffen wird, der diese Position vertritt. Dies ist ein Trugschluss, da die Wahrheit einer Position von den moralischen Qualitäten dessen, der sie vertritt, unabhängig ist. Eine Veranschaulichung: Stellen Sie sich einen Mediziner vor, der endlich einen Impfstoff gegen AIDS entdeckt hat, der tatsächlich wirkt. Stellen Sie sich außerdem vor, dass dieser Herr sehr viel von sich hält. Er prahlt öffentlich mit seiner Entdeckung, behauptet den Nobelpreis verdient zu haben, sieht auf seine Kollegen wie auf intellektuelle Zwerge herab, weil sie den Impfstoff nicht gefunden haben, und so weiter. Er verhält sich ganz offensichtlich arrogant und unmoralisch. Doch schwächt dies in irgendeiner Weise die Wahrheit seiner Behauptung, den AIDS-Impfstoff entdeckt zu haben? Oder noch pointierter: Wenn Sie AIDS hätten – würden Sie sich weigern, seine Impfstoffe zu nehmen, weil er arrogant und unmoralisch ist ? Hoffentlich nicht ! Die Wahrheit einer Position hängt nicht vom Charakter desjenigen ab, der sie vertritt. Das heißt, selbst wenn alle religiösen Partikularisten arrogant und unmoralisch wären, würde das keineswegs beweisen, dass ihre jeweiligen Ansichten falsch sind.
293 Es wird oft behauptet, dass der christliche Partikularismus nicht korrekt sein kann, da religiöse Überzeugungen von der jeweiligen Kultur abhängen. Wenn Sie z. B. in Pakistan geboren worden wären, wären Sie wohl Muslim. Deshalb sei Ihr christlicher Glaube unwahr oder nicht gerechtfertigt. Doch auch das scheint ein Trugschluss aus dem Lehrbuch zu sein, ein sogenannter genetischer Trugschluss. Hierbei wird versucht, eine Position zu entkräften, indem die Art und Weise kritisiert wird, auf die die jeweilige Person zu dieser Position kam. Die Tatsache, dass Überzeugungen davon abhängen, wo und wann man geboren wurde, ist für die Wahrheit dieser Überzeugungen überhaupt nicht relevant. Wenn Sie im alten Griechenland geboren worden wären, hätten Sie wahrscheinlich geglaubt, dass die Sonne die Erde umkreist. Heißt das, dass Ihre Überzeugung, dass die Erde die Sonne umkreist, deshalb falsch oder nicht gerechtfertigt ist? Ganz offensichtlich nicht ! Und auch in diesem Fall sägt der Pluralist am eigenen Ast: Denn wäre der Pluralist in Pakistan geboren worden, so wäre er wohl ein religiöser Partikularist geworden. Daher ist seine pluralistische Überzeugung – nach seiner Denkweise – nur die Folge seiner Geburt in einer westlichen Gesellschaft im späten 20. Jahrhundert und daher falsch oder nicht gerechtfertigt.