Kolumne: 10 Fragen fürs Älterwerden

Unser Leben ist wie ein Hauch und wie eine Blume, die schnell vergeht. Daran erinnert uns die Bibel oft (Ps 102,12).

  1. Die „bösen Tage“ kommen, in denen die Körperfunktionen abnehmen (Prediger 12). Erfahre ich schon heute, dass mein Inneres Tag für Tag erneuert wird (2Kor 4,16)?
  2. Welche Überschrift würde Gott wohl über mein Leben setzen? Die Könige Israels sind uns Warnschild: Bin ich ihm ganz nachgefolgt, mit kleineren oder grösseren Kompromissen, oder tue ich das, was „böse ist in seinen Augen“?
  3. Wie stark hänge ich an dem, was ich habe? Nimmt meine Lust am Herrn zu (Ps 37,5)? Wird mir die Aussage, „neben dir begehre ich nichts“, fremder oder vertrauter (Ps 73,25)?
  4. Habe ich den Wunsch, in der Erkenntnis des Herrn zu wachsen (2 Petrus 3,18)?
  5. Lasse ich mich von anderen korrigieren oder laufe ich aus der Schule (Spr 10,17)?
  6. Bin ich Teil von Gottes Volk? Oder ziehe ich mich auf meine „private Insel“ zurück (2Tim 4,10)?
  7. Nehmen das Bewusstsein meiner Sündhaftigkeit und das Vertrauen auf Gottes Souveränität zu (vgl. Röm 7,14-25)?
  8. Hänge ich inhaltlich stark von der „Lieferung“ der Medien ab? Muss ich mich ablenken?
  9. Niemand kann essen und geniessen ohne ihn (Prediger 2,24-25). Ist meine grundsätzliche Zufriedenheit je länger je mehr von Luxusgütern abhängig?
  10. Kann ich mich jederzeit freuen, bin ich ohne Unterbruch im Gebet und in allem dankbar (1Thess 5,16-18)?

Ich kann diese Fragen moralistisch beantworten. Zum Beispiel, indem ich mir selbst eine „Latte“ stecke, die ich gerade überspringen kann. Oder ich kann ihnen relativistisch den Rücken kehren und sie für mich als nichtssagend erklären. Ich bin bei der Beantwortung von seiner Gnade abhängig, Tag für Tag, Stunde für Stunde. Herr, gib mir immer mehr dem Wunsch nach dir selbst (Ps 27,4)!