Vortrag: Wie sollen wir als junge Christen im 21. Jahrhundert leben?

Vor Studenten habe ich letzte Woche über die Frage gesprochen, wie ein gutes und richtiges Leben für junge Christen aussieht. Anders als üblich suchte ich diese Antwort nicht aus Sicht der Ethik oder der Apologetik zu beantworten. Ich bezog mich ausschliesslich auf die Dogmatik, also auf die geordnete Darstellung der christlichen Lehre. Es scheint mir unabdingbar, dass wir uns in jeder neuen Generation auf unser Fundament zurückbesinnen. Dies beginnt mit der Frage nach dem ersten Kriterium der Wahrheit und dem Stellenwert, den wir der Bibel einräumen. Nach dieser Vorentscheidung geht es darum, wie sich Gott in der Bibel, seiner Selbstoffenbarung darstellt. Drittens müssen wir die Notwendigkeit und Tragweite des stellvertretenden Sühneopfers zur Versöhnung anerkennen. Dies geht einher mit einer sich vertiefenden Einsicht über Ausmass und Schwere der Sünde als dem Zustand, in dem sich der Mensch ursprünglich vorfindet und aus dem er sich alleine nie befreien kann. Dieses Grundverständnis über Wahrheit, Gott, dem zentralen Heilsereignis in Christus und der Antwort auf die Frage, was mit dieser Welt nicht in Ordnung ist, leitet sich unser Verständnis von Kirche und dem Dienst in der Welt ab.

Weder über diese Punkte noch über die Reihenfolge habe ich willkürlich entschieden. Als Grundlage für die Entfaltung diente mir der Text von Paulus in Kolosser 1. Ich bezog mich insbesondere V. 9 & 10 für die Fragestellung (des Herrn wohlgefällig und würdig leben); V. 6 Bibel (Wort der Wahrheit des Evangeliums, das in der ganzen Welt wirkt); V. 16-17 Gottesfrage (der Sohn Gottes ist der Referenzpunkt, auf den sich alles bezieht); V. 19-20 Jesus‘ Sühneopfer (das Grundlage für die Versöhnung von Menschen und der restlichen Schöpfung darstellt); V. 21 Sünde (die durch das Blut des Kreuzes versöhnt wird); V. 24, 28 & 29 Heiligung (Realität des Leids, gegenseitige Zurechtweisung, Leben aus der Kraft Gottes). Auf den Bibeltext stiess ich im Buch Die Vorherrschaft von Christus in einer postmodernen Welt (The Supremacy of Christ in a Postmodern World), wo ihn der afroamerikanischen Pastor und Lehrer Voddie Baucham ausgelegte. Die Antwortschritte habe ich vom US-amerikanischen Systematiker David F. Wells (* 1939), der in Afrika groß geworden und in den letzten fünf Jahrzehnten in Europa und den USA gelehrt hat, übernommen.

Hier geht es zum Live-Mitschnitt des Referats auf Youtube (ohne Einführung und Fragenbeantwortung).