Kann sich jemand so heimlich verbergen, daß ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der Herr. Jeremia 23,24
Gott ist an allen Orten anwesend. Da er keinen Körper hat, wird dies nicht sichtbar. Er durchdringt als reiner Geist alle Dinge. Theologen sprechen von Immanenz, seinem Sein in den Dingen. Das ist schwierig vorzustellen. Es ist aber auch ungemein tröstlich. Er ist mit seiner Kraft überall anwesend. Denken wir zum Beispiel an Gebete in Notsituationen. Gott kann auf Milliarden von Einzelwesen gleichzeitig Acht geben. Wie steht es aber um Jesus? Paulus schreibt doch, dass er in den Himmel aufgefahren sei (Eph 4,8). Vater, Sohn und Heiliger Geist sind zusammen gegenwärtig, jedoch geistlich (durch den Heiligen Geist), nicht körperlich.
Hiob kam nach seinen Erlebnissen und seinem Dialog mit Freunden nach der Offenbarung von Gottes Grösse und Kraft (Hiob 38-41) zum Schluss: „Ich erkenne, daß du alles vermagst, und daß kein Vorhaben dir verwehrt werden kann.“ (42,2) Allmacht bedeutet, dass es in seiner Macht steht, alles zu tun, was seinem Verstand und seiner moralischen Vollkommenheit entspricht. Gott kann also nicht sündigen, lügen oder seine Natur verändern (4Mose 23,19; 1Sam 15,29; 2Tim 2,13; Hebr 6,18; Jak 1,13+17) oder etwas seiner Schöpfung Widersprechendes tun (z. B. ein Quadrat kreisrund machen). Er kann auch nicht aufhören Gott zu sein.
Darum konnte David ausrufen: „Ich will dich von Herzen lieben, o Herr, meine Stärke! Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels, in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung.“ (Psalm 18,2-3) Und: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm.“ (Psalm 46,2-3) Wir stellen wieder fest: Gottes Gegenwart und Macht kann nur eine angemessene Reaktion hervorrufen – grossen Glauben und grosses Lob.