Input: Der Jahrmarkt der Eitelkeiten

Der Abschnitt "Jahrmarkt der Eitelkeiten" gehört zu den eindrücklichsten Passagen der Pilgerreise von John Bunyan. Christ muss durch ihn hindurchgehen. Er erregt Anstoss und wird vor Gericht gestellt.

So mußten denn, wie gesagt, auch unsere Pilger nothwendigerweise über diesen Markt kommen. Und so geschah es denn auch. Kaum hatten sie aber einen Fuß auf den 'Markt gesetzt, als alle Leute in Bewegung geriethen, ja es war, als wenn die ganze Stadt ihretwegen in Aufruhr gekommen wäre…

Da sagte Einer, der das Benehmen der Pilger ansah, zu ihnen: „Was wollt ihr kaufen, ihr Leute?„ Sie aber blickten ihn ernstlich an und sprachen: Wir kaufen Wahrheit. Durch diese Antwort fand man sich veranlaßt, die Pilger noch mehr zu mißachten. Einige spotteten dieselben aus, Andere beschimpften sie, wieder Andere machten ihnen grobe Vorwürfe und Etliche suchten Leute aufzureizen, um die Pilger durch Schläge zu mißhandeln. Endlich kam es zu einem Aufstande und großen Tumult auf dem Markte, so daß Alles drunter und drüber ging.

Spurgeon schreibt in seinem Kommentar zu diesem Kapitel:

Es gibt verschiedene Arten der Eitelkeit. Die Kappe und Schellen des Narren, die Lustbarkeiten der Welt, Tanz und Spiel, der Becher des Weinsäufers – das alles sind Eitelkeiten, die den Menschen bekannt sind. Sie tragen den richtigen Namen an der Stirn. Bei weitem verräterischer sind die ebenfalls eitlen Dinge: die Sorgen der Welt und der Betrug des Reichtums. Man kann im Bankhaus ebensogut wie im Theater der Eitelkeit nachjagen. Wer sein Leben dabei zubringt, Reichtum anzuhäufen, verliert sein Leben bei eitlem Tun. Wenn wir dem Herrn nicht nachfolgen und unseren Gott nicht zu dem großen Zweck unseres Lebens machen, unterscheiden wir uns nur dem Anschein nach von dem leichtfertigsten Sünder.

Es ist die Süßigkeit der Sünde, die sie so überaus gefährlich macht. Satan verkauft seine Gifte nie ohne Umhüllung; er vergoldet sie, ehe er sie darbietet. Hüte dich vor Vergnügungen. Etliche derselben sind unschuldiger Art und der Gesundheit zuträglich, aber viele sind verderblich. Man sagt: „Wo der schönste Kaktus wächst, da lauern die giftigsten Schlangen.“ So ist es mit der Sünde. Eure schönsten Vergnügungen beherbergen eure gröbsten Sünden. Hütet euch! Kleopatras Schlange war in einem Blumenkörbchen verborgen. Satan bietet dem Trinker die Süßigkeit des berauschenden Bechers. Er macht jedem unter uns das Anerbieten unserer besonderen Freude; er kitzelt uns mit Ergötzungen, um uns gefangen nehmen zu können.

Die Pilgerreise gibt es sprachlich leicht überarbeit und mit den Bibelstellen bei cebooks.de, ebenfalls in einer sprachlichen Überabeitung und auch den Kommentar von Spurgeon.