Zitat der Woche: Warum es angenehmer ist, sich Gott als allgemeines Sein vorzustellen

Ein herrliches Zitat aus dem Klassiker “Wunder” von C. S. Lewis. Die Fährte durch die Argumente des Buches habe ich in meiner Rezension gelegt.

(Gott) ist nicht ein ‚allgemeines Sein‘: Wäre er das, gäbe es keine Geschöpfe, denn eine Allgemeinschaft kann nichts schaffen. Er ist ‚absolutes Sein‘ – oder besser das ‚Absolute Sein‘ – insofern, als er allein aus sich selbst heraus existiert. Doch es gibt manches, das Gott nicht ist. IN diesem Sinne hat er einen bestimmten Charakter. (Er sagt) … unzählige Male ‚Ich bin der Herr‘ – Ich, die letzte, endgültige Tatsache haben diesen bestimmten Charakter und nicht jenen. Und die Menschen werden ermahnt, ‚Gott zu erkennen‘, diesen besonderen Charakter zu entdecken und zu erfahren. (104-105)

Der Gott des Pantheismus tut nichts und verlangt nichts. Wenn man ihn wünscht, ist er da, so wie ein Buch auf dem Bücherbrett. Er verfolgt mich nicht. Es besteht auch nicht die Gefahr, dass Himmel und Erde irgendwann einmal vor seinem Angesicht fliehen. … Ein ‚unpersönlicher‘ Gott – schön und gut. Ein subjektiver Gott der Schönheit, Wahrheit und Güte in unsern eigenen Köpfen – noch besser. Eine gestaltlose Lebenskraft, die uns durchwallt, eine ungeheure Macht, die wir anzapfen können – am besten von allem. Aber Gott selbst, der lebendige, der am andern Ende der Schnur zieht, der sich vielleicht mit ungeheurer Geschwindigkeit näher, der Jäger, König, Bräutigam – das ist eine völlig andere Sache. (111)