Gott ist ein Gott, der dem Menschen Fragen stellt
… und was für welche! Nehmen wir nur mal die beiden Kapitel des Sündenfalls und der Geschichte mit Kain und Abel.
- Die erste Frage nach dem Standort: „Wo bist du?“ (1. Mose 3,8)
- Die ersten beiden Nachfragen: „Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?“ (3,11)
- Die zweite Nachfrage nach dem Motiv: „Warum hast du das getan?“ (3,13)
- Die warnende Frage vor dem Brudermord: „Warum bist du so wütend, und warum senkt sich dein Angesicht?“ (4,6)
- Die Nachfrage nach dem Mord: „Wo ist dein Bruder Abel?“ (4,9)
Gottes Fragen führen über das Verhalten hin zu den Beweggründen.
Wie können wir mit unseren eigenen Fragen umgehen?
- Die Fragen schärfen: Weshalb stelle ich mir gerade diese Frage? Was ist allenfalls die Frage hinter der Frage?
- Die Fragen vor Gott erwägen: Wie oft habe ich Gott meine Frage schon vorgelegt? Habe ich auf Antworten aus seinem Wort, durch andere Menschen und durch die Umstände meines Alltags geachtet? (Damit meine keine ungesunde Beschäftigung, in allen Details mögliche Hinweise zu finden.)
- Die Fragen in die Gemeinschaft bringen: Welche Anregungen erhalte ich dadurch? Bin ich schon ermutigt oder zurechtgewiesen worden?
- Den Fährten nachspüren: Es kann anstrengend sein, Hinweisen nachzugehen. Bin ich bereit den Aufwand auf mich zu nehmen?
Wie können wir anderen mit Fragen dienen?
- Offen fragen: Was war in deinem Leben los? Welche Ereignisse waren in letzter Zeit für dich wichtig?
- Nach der Bewertung fragen: Was hat dich besonders beschäftigt – irritiert – gefreut – entsetzt?
- Nach der Bewertung anderer fragen: Wie hat dies dein Umfeld – dein Ehepartner – deine Kinder – dein Vorgesetzter aufgenommen?
- Nach den Auswirkungen fragen: Wie hat sich dies auf dein Denken – dein Umfeld – deine Reaktionen ausgewirkt?
- Realistische Unterstützung anbieten: Wie kann ich dich denken? Wie kann ich dafür beten? Möchtest du, dass ich nochmals nachfrage?