Kolumne: Männerferien

Ich blicke auf eine schöne Woche zurück, die ich mit vier meiner Jungs in den Bergen verbrachte. Was war hilfreich?

Planen: Wir fertigten im Vorfeld der Woche drei Listen an. Auf einer hielten wir eine grobe Tagesstruktur fest, auf eine zweite kam der Menüplan. Auf der dritten Seite hielten wir Ideen für Unternehmungen fest. Wir hielten nicht starr an diesen Überlegungen fest. Ohne sie wäre jedoch einiges anders gewesen: Das Engagement der Jungs, unser Vorrat an Lebensmitteln, die Programmgestaltung.

Bewegen: Ich kann mich gut daran erinnern, dass mir vor einer Reihe von Jahren dämmerte, dass Jungs geistige UND körperliche Bewegung brauchen. Vernachlässigt man eine Seite, ist der Umgang nicht nur viel anstrengender. Nach ein, zwei Tagen macht sich Unausgeglichenheit auf Schritt und Tritt bemerkbar. Die körperliche Bewegung führte zu täglichen, gemeinsamen Wegzeiten mit Gesprächen, Entdeckungen, gemeinsamen Staunen. Das Training in logischem Denken und in mathematischen Aufgabenstellungen prägt die Art und Weise, wie wir Aufgaben und Problemstellungen im Leben angehen.

Entdecken: Jungs wollen neue Orte entdecken und "erobern". Da wir zu Fuß oder mit dem Postauto unterwegs waren, lernten wir viele neue Menschen, Dinge und Orte kennen. Wir betrachteten Bäume, Steine, Tiere, Pflanzen, Häuser. Wir ließen uns gerne auf ein Gespräch mit anderen Menschen ein.

Studieren: Ein fixer Bestandteil unseres Tages war eine ca. 30-minütige Andacht. Ich mache auch hier die Erfahrung, dass eine grobe Struktur nicht nur die Qualität, sondern auch die gemeinsame Freude anhebt. So begannen wir mit einem gemeinsamen Sündenbekenntnis, dann ging ich einige Fragen des Kinderkatechismus mit den Kleineren durch (die Älteren ergänzten). Dann lasen wir einen Bibelabschnitt, den ich daraufhin auslegte (mit ca. 3-5 Beobachtungen zum Text und 3 Anwendungspunkten).

Beten: Ist ein Streit aufgeflammt? Begannen wir schlecht übereinander und über andere zu reden? Kam ein Anliegen zur Sprache? Beschäftigte uns die Not anderer Menschen? Was gibt es Schöneres, als gemeinsam zu beten? Übrigens habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht: Wenn ich selbst müde werde, setze ich mich einen Moment hin, bete und suche die innere Ruhe wieder. Das hat mir schon manchen Wutausbruch erspart!