Buchbesprechungen: Die unstillbare Sehnsucht nach der wahren Freude

Ich habe in den letzten Wochen meine bisherigen Leseerfahrungen und Gedanken zum Werk von John Piper zusammengefasst. Zum Einstieg empfehle ich das kurze Buch Die Pflicht zur Freude (Online-Download).

Hier sind fünf seiner wichtigen Werke, die in der deutschen Sprache erschienen sind und die ich rezensiert habe:

  1. Die unstillbare Sehnsucht des Menschen: Verwechsle das Echo nicht mit dem ursprünglichen Ruf!
    Dt. Titel: Sehnsucht nach Gott, 3L Verlag, 2005. Hauptwerk, erstmals 1986 erschienen.
    John Piper ist unter dem Stichwort "Christlicher Hedonismus" bekannt geworden. Hedonismus? Das tönt nicht gerade bescheiden. Ist das ein Synonym für ein (weiteres) christliches Wellnessbad? Piper sagt im Vorwort: "Das Leben ist hart, und Gott ist gut." (8) Also doch ein hartes Leben. Und die Sünde? "Ich kenne keinen anderen Weg für den langfristigen Triumph über die Sünde, als sich mit Hilfe einer überragenden Zufriedenheit in Gott von ihr zu distanzieren." (10) Aber doch auch Gnade? "Wir bekommen die Barmherzigkeit. Er bekommt die Herrlichkeit. Wir bekommen das Glück in ihm. Er bekommt die Ehre von uns." (10)
  2. Freude kann man sich nicht erarbeiten, sie muss einem geschenkt werden.
    Dt. Titel: Wenn die Freude nicht mehr da ist, CLV, 2006. Nachfolgebuch zu Sehnsucht nach Gott.
    Die „am häufigsten und am dringendsten gestellte Frage der letzten drei Jahrzehnte die folgende: Was kann ich tun? Wie kann ich die Person werden, die ich nach den Worten der Bibel sein soll? Die Frage kommt von einem Brennen im Herzen, das durch die Hoffnung großer Freude entfacht wird. Menschen hören meine biblischen Argumente für christlichen Hedonismus, oder sie lesen mein Buch Sehnsucht nach Gott. Viele sind davon überzeugt. Sie sehen, dass die Wahrheit, die Schönheit und der Wert Gottes am besten aus denjenigen Heiligen strahlt, die so sehr in Gott Zufriedenheit finden, dass sie für die Sache der Liebe leiden können, ohne zu murren. Aber dann sagen sie: »Ich bin nicht so. Mir fehlt diese befreiende Befriedigung in Gott, die Liebe produziert und Risiken eingeht. Ich habe ein größeres Verlangen nach Bequemlichkeit und Sicherheit als nach Gott.«
  3. Liebe zu Komfort und Sicherheit beenden – um eines viel vortrefflicheren Zieles willen
    Dt. Titel: Dein Leben ist einmalig, vergeude es nicht! CLV, 2004
    John Pipers donnernde Botschaft prägte sich in mir ein: 'Bedenken Sie: Sie haben nur ein Leben. Das ist alles. Sie sind für Gott geschaffen. Vergeuden Sie Ihr Leben nicht.' (8) Er rief die Worte vor 15 Jahren Tausenden von Jugendlichen zu. Der Aufruf ist heute nicht weniger aktuell! Diese Buchbesprechung ist darum eine persönlich-emotionale.Was verankert Ratio und Emotionen in der Realität? 'Nichts ernüchtert eine umherschweifende philosophische Fantasie so sehr wie der Gedanke an eine Frau und an Kinder, für die man sorgt.' (20) Diesen Schritt habe ich längst vollzogen. Ihn nicht länger aufzuschieben, würde manchen Zeitgenossen um Längen nach vorne katapultieren!
  4. Pflichtbewusstes Ausharren statt aushöhlendes Selbstmitleid
    Dt. Titel: Beharrlich in Geduld. CLV, 2010.
    Christen haben die Not im Blick, nicht ihre Bequemlichkeit. „In unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft hat sich zunehmend die Mentalität durchgesetzt, dass wir eine schmerz- und sorgenfreie Existenz verdienen. Bietet uns das Leben das Gegenteil, haben wir nicht nur das Recht, jemand anderem oder irgendeinem System die Schuld zu geben und uns zu bemitleiden. Vielmehr beschäftigen wir uns dann auch die meiste Zeit damit, sodass keine Zeit oder Energie mehr für den Dienst an anderen Menschen übrig bleibt.“ (18)
  5. Ich will nicht in Rente gehen.
    Rethinking Retirement. Crossway: Wheaton, 2008.
    Millionen von Rentnern denken, dass sie sich das Recht erworben hätten, die letzten Jahre im materiellen Paradies zu verbringen. Sie verbringen ihre Zeit damit, fern zu sehen, Golf zu spielen, zu fischen oder Muscheln zu sammeln. Nichts gegen die Aktivitäten an sich. "Die meisten Ideen, welche diese Welt für unsere Jahre in Rente anbietet, sind schlecht." Jüngerschaft hört mit der Rente nicht auf. Es steht der herausforderndste Lebensabschnitt erst bevor. Das Wissen um ein ewiges, befriedigendes Erbe treibt uns zu besonderem Eifer an. Gottes Ehre steht auch auf der letzten Wegstrecke an vorderster Stelle.