Worin besteht Gottes Rettung?
Die Rettung im Neuen Testament hat drei Zeitformen: Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Sie ist eine Rettung
- von der Schuld der Sünde (der Gesichtspunkt der Vergangenheit: Das Muss der Bestrafung ist aufgehoben)
- von ihrer Macht (der Gesichtspunkt der Gegenwart: Die Sünde herrscht nicht mehr über uns)
- von ihrem Dasein (der Gesichtspunkt der Zukunft: Die Sünde wird eines Tages nur noch eine unangenehme Erinnerung sein)
Die Rettung ist also ein fortlaufender Vorgang, der zur Zeit noch nicht abgeschlossen ist. Doch die Christen sind von Folgendem errettet:
- Vom Zorn Gott (von der Vergeltung des Gerichts, Röm 5,9; 1Thess 1,10)
- Vom ewigen Tod (Rom 6,21+23)
- Von der Herrschaft der Sünde (Röm 6,14+18)
- Vom Leben in der Furcht (Röm 8,15)
- Von uns beherrschenden ungöttlichen und unmoralischen Gewohnheiten (Tit 2,11-3,6)
Die Rettung durch den Dreieinigen Gott
Der Vater, der alles geplant hat (siehe Röm 8,28-30; Eph 3,9-11) sandte zuerst seinen Sohn und dann den Heiligen Geist in die Welt, damit sie seine Rettungsabsichten ausführten (sieh Joh 3,17; 6,38-40; 14,26; 16,7-15; Röm 8,26). Der Sohn, dessen Wesen und Freude es ist, immer den Willen des Vaters zu tun (siehe Joh 4,35; 5,19; 6,38; 8,29), wurde Mensch, um für uns zu sterben, für uns aufzuerstehen, für uns zu regieren und eines Tages für uns wiederzukommen, um uns zu dem Ort der glücklichen Ruhe zu holen, den er für uns vorbereitet hat (siehe Joh 10,14-18; 14,2+18-23). In der Zwischenzeit lässt er uns von seinem Thorn Gnade und Hilfe zukommen (siehe Hebr 4,14-16, 7,25). Der Heilige Geist, der sich selbst im Hintergrund haltende göttliche Bevollmächtigte, der die Schöpfung zuwege brachte und der nun die neue Schöpfung bewirkt (Joh 3,3-8), ist seit Pfingsten am Werk, indem er den Gläubigen ihre Anzahlung auf das himmlische Leben und das Leben mit ihrem Retter verleiht (siehe Röm 8,23; Eph 1,13). Zusätzlich verändert der Heilige Geist zunehmend die Gläubigen in das Bild Christi hinein (siehe 2Kor 3,18).
Die Rettung ist also die dreifache Handlung des dreieinigen Gottes. Genauso wie die gegenseitige Liebe und Ehrerbietung als die Tätigkeit des Drei-in-Einem offenbart wird (siehe Joh 3,35; 5,20; 14,31; 16,14; 17,1+4), wird die Liebe zur und die Verehrung der Dreieinigkeit die ewige Berufung derjenigen, die der Drei-in-Einem errettet hat -, was schon jetzt beginnt. Ein Kennzeichen der Erretteten besteht deshalb darin, dass sie sich selbst unablässig der Anbetung hingeben, und sie möchten das buchstäblich immer und ewig so fortsetzen.
J. I. Packer. Heiligkeit. One Way: Wuppertal/Wittenberg, 1992. S. 62+64-65.