Für denkende Menschen ist der Kontakt zu anderen Menschen oft erschwert.
Ein wahnsinniger Ehrgeiz, den manche an mir gemerkt haben, machte mir das Leben schwer und entzog mir die Liebe und das Vertrauen meiner Mitmenschen. Damals war ich furchtbar allein und mir selbst überlassen. Das war sehr schlimm. (Dietrich Bonhoeffer, DBW 14,112f)
(an seine Verlobte Maria aus dem Gefängnis Tegel im Dezember 1943) … schon früher konnte ich Familienfeste, die ich an sich sehr liebe, immer nur durchhalten, indem ich mich von Zeit zu Zeit auf eine halbe Stunde in mein Zimmer flüchtete … Du darfst mich deswegen nicht für menschenfeindlich halten; aber ich finde eben leider, dass Menschen ungeheuer anstrengend sind.
(Biograph Wolfgang Seehaber) Als Kind und Schüler benötigte Dietrich keine Freunde ausserhalb des Familien- und Bekanntenkreises. Da waren die Geschwister, deren Spielgefährten und Vettern, die für alle Ansprüche an Geselligkeit genügten.
Wolfgang Seehaber. Bonhoeffer und Bethge. fontis: Basel, 2016. Dietrich Bonhoeffers erste Freundschaften: Wie er sie verstand und was aus ihnen folgte. (Kapitel 1)