Kolumne: Das Elend einer tiefen Arbeitsmoral

Man stelle sich vor:

Einen Handwerker,

missmutig, unmotiviert, Hirn und Hände beeinträchtigt durch jahr(zehnte)langen übermässigen Alkohol- und/oder Marihuanakonsum;

ohne Berufsstolz („das wichtigste ist, möglichst schnell in den Feierabend zu gehen“);

wenn es eine Schwierigkeit gibt, wird ohne Zögern der Weg des geringsten Widerstands gewählt; wenn der Kunde es bemerkt, kann man ja immer noch reagieren.

Wenn das neue Material beschädigt wird, spielt das keine Rolle.

Zuletzt wird ohne Zögern eine halbe Stunde zu viel aufgeschrieben.

 

Man rechne die Folgekosten für die gesamte Gesellschaft hoch.

Kein Wunder gibt es Bauruinen,

technische Defekte,

übermässigen Materialverschleiss,

finanzielle Engpässe,

hohe Folgekosten (die den Nutzern überwälzt werden),

aber auch unzufriedene Arbeitnehmer,

die unter ihrem Potenzial bleiben,

sich betäuben wollen (müssen).

 

Wie anders wäre es, wenn:

Der Arbeitnehmer von sich aus motiviert ist,

weil er innerhalb seiner Begabung arbeitet,

die Zufriedenheit nach harter, gelungener Arbeit schätzen gelernt hat,

Schwierigkeiten voraussieht und sich mit Chef und Kunden abspricht,

unkonventionelle Lösungen entwickelt,

dadurch Material und Zeit einspart,

mit Freude weiterempfohlen wird.

 

Wenn Fehler nicht verdeckt, sondern offen gelegt,

Arbeiter zur Verantwortung gezogen,

aber auch beteiligt werden am Erfolg;

wenn nicht geschmiert und betrogen,

geschummelt und unehrlich auf- und abgerundet wird,

dann wirkt sich das auf eine Wirtschaft nachhaltig aus.