Q & A Serie (3): Wie gibst du deinen Kindern den Glauben weiter?

Fragerunde mit Pastor Waldemar Justus in der EFG Emmendingen

Das ist eine umfassende Frage. Hier einige Hinweise:

  1. Der wichtigste: Ich kann den Kindern den Glauben nicht weitergeben, wenn er nicht in mir selbst lebt! Das heisst, wenn ich mein Leben nicht an jedem Tag geistliche "bewässere", dann werde ich selbst austrocknen. In der Familie erleben mich meine Frau und meine Kinder täglich. Sie wissen um meine Begrenzung, meine Sünden, meine charakterlichen Entwicklungsfelder. Hoffentlich wissen sie auch, wo ich in Not Zuflucht suche, woher ich alle Erlösung erwarte und woher ich neue Kraft beziehe. Als Christen leben wir nicht auf Vorrat, sondern von Moment zu Moment in der Abhängigkeit von Dem, der uns gemacht hat. (Das ist bei den anderen ja auch so, sie nehmen es jedoch nicht wahr.)
  2. Der zweitwichtigste: Sind wir als Ehepaar auch eine geistliche Einheit? Das ist enorm wichtig für die Kinder. Wir haben uns am Anfang der Ehe vor 15 Jahren vorgenommen, jeden Tag miteinander zu beten. Ich kann das nur empfehlen. Beginnt jeden Tag zusammen und schliesst jeden Tag zusammen mit Gebet. Auch wenn nur wenige Minuten bleiben, tretet zusammen vor Gott.
  3. Ein paar konkrete Hinweise für die tägliche Vermittlung: a) Lest täglich in der Bibel. Ich nutze einige Minuten bei den Mahlzeiten, um Bibelverse zu lernen, einen Katechismus durchzuarbeiten, einen Bibelabschnitt zu lesen. b) Leitet eure Kinder an, täglich in der Bibel zu lesen. c) Greift jede nur denkbare Situation auf, um sie mit Gott und dem Evangelium in Kontakt zu bringen: Begegnungen, Besuche, Konflikte, Erlebnisse, Fragen. Das hatte Gott schon den israelitischen Vätern aufgetragen: Sie sollten in allen Lebenslagen von Gott sprechen, das heisst die Situation mit Ihm in Zusammenhang bringen.
  4. Überlasst die Basisarbeit nicht der Gemeinde, den Royal Rangers etc. Die Grundlagen bei den Kindern werden durch die Eltern gelegt. Die anderen Einrichtungen ergänzen, was wir als Eltern täglich vorleben. So hat es sich Gott gedacht.

Zuletzt: Es ist nie zu spät, um mit einer guten Gewohnheit zu beginnen. Bekennt Gott euer Versagen, bittet Ihn um Kraft – und startet HEUTE mit ganz kurzen Einheiten Gebet und Bibel. Haltet diese Initiative einige Monate durch. Wenn ihr sie mal vergesst, nehmt sie wieder auf. Fragt euren Pastor, erfahrene Glaubensgeschwister, euren Ehepartner und eure Kinder, was ihr verbessern könnt.