Vor einiger Zeit habe ich anhand des Untergangs der antiken Hafenstadt Tyrus (Hesekiel 26-28) über die Versuchung von Wohlstand und Sicherheit nachgedacht (erschienen in Bekennende Kirche Nr. 69).
Kommen Sie bitte für einen Augenblick mit in die schönste Stadt der Welt, meine Heimatstadt Zürich. Nach einer aktuellen Umfrage steht sie bezüglich Lebensqualität weltweit an zweiter Stelle. Aus dem statistischen Jahrbuch der Stadt Zürich habe ich einige Details ausgegraben: 92 Prozent der Arbeitstätigen arbeiten im hochspezialisierten Dienstleistungssektor; der mittlere Lohn liegt bei umgerechnet 7500 Euro; jedem Bewohner stehen 39 m2 Wohnfläche zur Verfügung; die Hotelübernachtungen der Touristen aus den Golfstaaten, aus Brasilien, Russland und China haben sich verfünffacht; es gibt 3,3 Prozent Arbeitslose; 1 Kilogramm Rind Entrecote kostet ca. 65 Euro und der Quadratmeterpreis liegt in den Wohngegenden zwischen 5000 und 10.000 Euro. Immer wenn ich vom Untergang der reichen Handelsstadt Tyrus lese, kommt mir meine Heimatstadt Zürich in den Sinn.