Unser Zweiter hat nach den Sommerferien mit der Oberstufe begonnen. Wir pilotieren eine Kombilösung (Mathe an der öffentlichen Schule, der Rest zu Hause).
Die Zusammenfassung meines Sohnes: Es gibt viel mehr zu tun. Ich kann weniger schlafen.
Beobachtungen
- Es sind (massiv) grössere Lernmengen zu bewältigen.
- Es herrscht die Einstellung vor: Weil ich etwas (momentan) verstanden habe, bin ich vorbereitet. Das genügt.
- Die "Besseren" sind im Gymnasium, die "Schlechteren" in einer anderen Stufe. Das heisst: Das Mittelfeld ist plötzlich alleine.
- Es herrscht kein Druck "gut" zu sein. (Mein Sohn war ab dem ersten Tag extrem gefragt und muss den Stoff den anderen erklären.)
- Am Wochenende kompensieren die Schüler mit Gamen und Schlafen.
- Gerade die Mütter sind gefordert, ihre Buben nicht zu stark zu bemuttern und ihnen unnötig Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
- Die Kinder lassen sich von den Eltern nichts mehr sagen; das hat damit zu tun, dass die Beziehung schon viel früher gekappt oder auf das Minimum des Versorgers zurückgefahren wurde.
Hinweise für die Eltern
- Von den Eltern ist Geduld gefordert. Es geht nicht so schnell wie gedacht. Das Einüben neuer Gewohnheiten benötigt mehrere Monate.
- Rechne mit regelmässiger Entmutigung des Kindes. Fokussiere deine Energie darauf, nochmals ranzugehen. Fleiss wird sich nicht immer sofort, jedoch mittel- und langfristig auszahlen.
- Es winkt die Chance in der Selbstführung einen Schritt nach vorne zu kommen. Das beginnt bei der Pünktlichkeit und der Sorge um das eigene Material.
- Betrachte die Abhärtung als einen Teil der Vorbereitung für das Berufsleben. Thematisiere Schlafmangel, Atemtechnik, Anspannung und Entspannung, aber insbesondere auch innere Einreden bei Frust!
- Beschuldige nicht vorschnell die Lehrer. Viele (Einstellungs-)Dinge spielen sich im Kopf des Schülers und auch der Eltern statt.
- Ermutige deinen Ehepartner und dein Kind: Es geht um eine neue Lebensphase. Alle können durch Gottes Gnade dazulernen.
- Sei offen für die halblaut geäusserten Fragen des Kindes. Ich werde fast täglich angegangen, um Ideen für schwierige Situationen zu generieren.
Impulse für das geistliche Leben
- Bete für dein Kind, deinen Ehepartner, die Geschwister und dich selbst.
- Besprich dich regelmässig mit deinem Ehepartner.
- Bekenne Verfehlungen zeitnah.
- Erzähle von deiner eigenen Wachstums- und Lernzone.
- Frage nach schwierigen Momenten und bete mit dem Kind dafür.
- Notiere dir Schlüsselaussagen und Erkenntnisse. Frage nach einigen Tagen/Wochen wieder nach.
- Achte beim Studieren der Bibel und der Andachten auf Hinweise für die Situation!