Hanniel hirnt (31): Zwei- oder Dreiteilung des Menschen?

In manchen Seelsorgekonzepten wird von einer Dreiteilung des Menschen ausgegangen. Wie steht es um die Beziehung von Geist – Seele – Körper? Die Fachbegriffe lauten: Trichotomie = Dreiteilung, Dichotomie = Zweiteilung. Im neuen Kurz-Postcast greife ich auf Thomas Schirrmachers Ethik zurück:

  • Der Mensch hat eine körperliche und eine geistige Seite (Gen 2,7).
  • Seele umfasst das Zusammenkommen zwischen dem irdisch Vergänglichen mit dem himmlisch Ewigen. Die Seele als Begriff für den ganzen Menschen besteht aus einem Teil, der den Tod überlebt, und einem anderen, der ihn nicht überlebt.
  • Die AT- und NT-Begriffe werden nicht klar voneinander abgegrenzt, sondern betonen verschiedene Seiten. Herz, Seele, Fleisch, Geist, Ohr und Mund werden austauschbar gebraucht.
  • Auch wenn verschiedene Aspekte des Menschseins betont werden, ist der Mensch nicht zerlegbar. Der Mensch wird immer von seiner Ganzheit gesehen. Jede Handlung wird als Handlung des ganzen Menschen gesehen.
  • Alle Begriffe beziehen sich teilweise auf materielle, teilweise auf übertragene, ethische Aspekte, also der Haltung des Menschen.
  • Es ist deshalb gefährlich, einzelne Teile in ein eigenes System zu pressen oder gar Begriffe mit unserem heutigen Wortgebrauch direkt zu verbinden.
  • Kirchengeschichtlich haben sich seit Athanasius und Augustinus zahlreiche Vertreter für die Zweiteilung ausgesprochen.
  • Warum Zweiteilung? Fleisch und Seele, Geist und Seele werden oft austauschbar benutzt. Seele und Geist sind nicht als sich ausschliessende Grössen zu betrachten.
  • Fazit: Der Mensch besteht aus einer vergänglichen und unvergänglichen Seite, wobei die Begriffe über weite Strecken austauschbar verwendet werden. Es existiert keine dritte Grösse.
  • Der Mensch ist Leib und Seele. (Dietrich Bonhoeffer)