Buchbesprechung: Begründet glauben

Ich habe Stephan Langes Buch "Begründet glauben" rezensiert. Am Schluss schrieb ich:

Mich interessiert jeweils besonders, wie ein Autor mit apologetischem Anliegen die Wahrheit des Evangeliums präsentiert. Lange betont schon zu Beginn des Buches den relationalen Aspekt des Glaubens: „Christsein meint also, eine vertrauensvolle und liebevolle Beziehung mit Gott zu haben.“ (29) Zudem streicht er in einer Parabel die Herablassung Gottes in Jesus auf Augenhöhe heraus: „Ich vermisse euch. Und ich möchte mit euch in Beziehung treten.“ (156) Die Darstellung des Evangeliums hat er, wie er mir im Gespräch sagte, bewusst in sein letztes Kapitel „Warum lässt Gott Leid zu?“ eingebaut (170-172). Auch hier steht der Beziehungsaspekt im Vordergrund: „Ich selbst wurde Mensch und starb letztendlich für dich am Kreuz, um dir ein Angebot zur Wiederherstellung unserer Beziehung zu machen.“ Mich bewegt, wie die Schuldfrage unseren Zeitgenossen noch deutlicher dargestellt werden kann. Ich erlebe es so, wie Lange sagt: Sie fühlen sich mit etwas „sozialem Engagement“ und „fürsorglicher Nächstenliebe“ ganz in Ordnung. Ab und zu passiert ihnen ein Fehler, klar. Doch dass sie sich grundsätzlich in einem aussichtslosen Zustand der Rebellion befinden, vermag ihnen nicht einzuleuchten. Was kann jemand dann mit den hunderten von Stellen in der Bibel anfangen, die von Gottes Zorn sprechen? Wir gehören Ihm, er hat einen Total-Anspruch an uns. Wir existieren zu Seiner Ehre (Jesaja 43,7; Offenbarung 4,11). Als Sünder von Geburt an (Hiob 14,4; Psalm 51,7; 130,3; Prediger 7,20) sind wir ausserstande, diesem vorrangigen Ziel nachzustreben. Wir verfehlen die Herrlichkeit Gottes (Römer 3,23), indem wir uns an einem jämmerlichen Ersatz ausrichten. Dies ist nicht in erster Linie ein Fehler des Denkens, sondern des Dankens (Römer 1,21). Zugespitzt ausgedrückt: Wie können wir in „sanftmütigen Weise“, wie Petrus es fordert (1. Petrus 3,15), die Frage der Schuld, Gottes Zorn, dem ewigen Gericht in einer Zeit darstellen, in der sich Gott in erster Linie vor unserem Verstand zu verantworten hat?

Meine Empfehlungen zur Apologetik: