Zitat der Woche: Ich lebte in einem Haus, in dem kaum Frieden war

Wir können uns kaum vorstellen, unter welchen Zuständen C. S. Lewis über Jahre gelebt haben musste – mit einer mürrischen, kranken alten Frau und einem alkoholabhängigen Bruder. Wie schnell wird jemand von aussen her stilisiert!

In seinen Briefen schreibt er, als Mrs. Moore in ein (überaus teures) Pflegeheim kam:

The old lady’s retirement to a Nursing Home has made me a good deal freer in a small way. I can plan my days and count on some domestic leisure as I have not been able to do these last fifteen years. (Brief vom 6. Dezember 1950, The Collected Letters of C. S. Lewis, Vol. 3, S. 66)

Er fügt gleich noch hinzu:

But it has hardly made me free on such a large scale as you suppose. I visit her pretty nearly every day, and I shd. certainly like to be at hand when the end comes.

Nach ihrem Tod vermerkt er:

There has been a great change in my life owing to the death of the old lady I called my mother. (27. März 1951, S. 105)

Er lässt tief blicken, wenn er zusammenfasst:

“… I have lived most of it (that is now over) in a house wh. was hardly ever at peace for 24 hours, amidst senseless wranglings, lyings, backbitings, follies, and scares.” (18. April 1951, S. 108)

P. S. Alan Jacobs hat das Quellmaterial ausgewertet und kommt zum Schluss, dass die Jahrzehnte ältere Frau Mutterersatz und für eine Zeit – vor seiner Bekehrung –  wohl Lewis’ Geliebte gewesen sein musste; sie hat danach während rund 30 Jahren in seinem Haushalt gewohnt und sein Leben stark belastet (Alan Jacobs, Der Mann aus Narnia, siehe  u. a. S. 160-169; 378-380).