Kolumne: Der autonome Konsument mit (Kirchen-)Bindungsangst

Wir leben in einer Phase der gesellschaftlichen Überbetonung des einzelnen Konsumenten.

  • Der Einzelne existiert (scheinbar) unabhängig von der Gemeinschaft.
  • Der Einzelne entscheidet darüber, wie er seine Zeit verbringt.
  • Der Einzelne beurteilt die Qualität der Dienstleistung.
  • Was der Einzelne nicht leisten kann (oder mag), das übernimmt der Staat.
  • Wenn etwas nicht klappt oder nicht verständlich ist, kann der Einzelne danach googeln.
  • Wenn das Leben nicht mehr aufgeht, konsultiert man einen Lebensberater/Therapeuten. Der kann es wieder richten.
  • Wenn es immer noch nicht aufgeht, kann man es mit Medikamenten richten.

Das führt zu vielen «Bettlern» ausserhalb der Kirchgemeinden. Sie suchen ihre Bedürfnisse oder ihre Not an vielen Orten zu befriedigen.

  • Sie gehen unregelmässig an verschiedene Orte.
  • Sie ziehen sich diesen oder jenen Clip, diese oder jene Botschaft rein.
  • Sie wissen genau, was ihnen an einem Ort nicht passt.
  • Sie bewerten nach therapeutischen Kriterien: Was tut mir (jetzt gerade) gut?
  • Sie bewerten nach Zielgruppen: Welche Menschen hat es mit denselben Lebensstilmerkmalen?

Ihnen mangelt es langfristig an…

  • Rechtzeitiger Korrektur
  • Gesunder Ernährung
  • Geistlichen Gewohnheiten, vor allem denen des Bibelstudiums und des Gebets
  • Tragenden Beziehungen
  • Anlass-unabhängiger Freude (nicht zu verwechseln mit Spass)
  • Ausrichtung auf das Ziel (der Ewigkeit)

P. S. Das bedeutet nicht, dass manche sich zwischenzeitlich aus unterschiedlichen Gründen in einer Lage befinden, in der sie keinen Gemeindeanschluss finden.

Passendes Buch: Mehr als ein Sonntagsflirt: Gib der Gemeinde dein Ja-Wort! (Joshua Harris)