Input: Wie gehe ich mit selbst verschuldetem Leid um?

Dies wurde ich im Rahmen meiner Vorlesungen in der Theologischen Woche in Aidlingen gefragt. Vor Augen stehen mir die sieben sogenannten Busspsalmen (Psalm 6, 32, 38, 51, 102, 130, 143). Luther hat über diese sieben Busspsalmen gepredigt (hier findest du eine günstige Online-Sammlung). Zudem empfehle ich den Psalmenkommentar von Augustinus, der in Auszügen übersetzt ist.

Welchen Rat und welches Vorgehen entnehme ich den Busspsalmen? Es geht mir nicht um ein x-Schritte-Programm, sondern um eine Gott gewirkte Änderung unseres Inneren (das ein anderes Verhalten nach sich zieht).

  1. Danke Gott für den Perspektivenwechsel. Dass du zu deinem selbst verschuldeten Leid stehst und es nicht verbirgst oder anderen in die Schuhe schiebst, ist eine Folge seines Wirkens!
  2. Trauere über die Folgen deiner Sünde. Die Gefahr, dass du dir dabei selbst Leid zu tun beginnst, ist hoch. Bitte Ihn, dich von dieser Selbstverachtung und vom Selbstmitleid zu befreien.
  3. Ein zerbrochener und zerschlagener Geist ist Gott wohlgefällig. Das ist zu berücksichtigen. Ein stolzes Herz widerstrebt Ihm.
  4. Bitte um Wiederherstellung einer geheiligten Freude. Es mag sein, dass der Spass, wie es der Säkularismus definiert, vorüber ist. Doch die Freude an Jesus geht viel tiefer!
  5. Fokussiere dich auf die verbleibende Zeit. Was ist heute und morgen möglich? An wen führt dich Gott heran?
  6. Denke an David, über den das Zeugnis gegeben wurde, dass er nach dem Willen Gottes gedient hat. Es ging dabei um sein weiches Herz, seine Bussfertigkeit und seine Umkehr.
  7. Bitte Gott darum, dass du deine Erfahrung an die nächste (oftmals auch an die übernächste) Generation weitergeben kannst. Wahrscheinlich finden sich diese Menschen dort, wo du sie nie vermutet hättest.