Diesen Samstag werde ich am DOXA Jugendevent mit jungen Erwachsenen über die Religion unserer Nachbarn nachdenken. Das heisst, auch diese Menschen agieren in einem Denk- und Handlungsrahmen, der von ersten Voraussetzungen ausgeht. Man könnte auch von Glaubenssätzen reden. Es gibt keinen Menschen ohne diese Vorannahmen. Der säkulare Rahmen ist von der Annahme eines autonomen Menschen geprägt, dessen Verstand die höchste Autorität darstellt. Wie wirkt sich diese Grundkonfiguration auf das Leben aus?
In einem 10-minütigen Podcast denke ich laut darüber nach, wie stark auch wir Frommen von der säkularen Grundkonfiguration bestimmt sind. In der Annahme, dass wir "christlich" denken und handeln würden, haben wir viele Denkvoraussetzungen unserer Nachbarn übernommen und "christianisiert". Das ist nicht weiter verwunderlich: Wir atmen täglich die (geistige) Luft unserer Umgebung ein. Oder in einem anderen Bild: Wir leben in einer Strömung des Zeitgeistes. Unbewusst lassen wir uns von dieser fortreissen.
Es tut uns also Not, unsere innere Denkkonfiguration in den Blick zu nehmen. Sie gleicht der Kommandozentrale eines grossen Schiffes. Es gibt unzählige Schlater und Lampen, zudem eine Art Radargerät. Eine Kursänderung von nur einem Grad hat über mehrere Tausend Kilometer einen gewaltigen Einfluss darauf, wo wir landen. Paulus fordert uns deshalb auf, unser Denken zu erneuern (Römer 12,2).