2017 durfte ich in die drei poetischen Bücher Hiob, Psalmen und Sprüche einführen. Für das Buch der Sprüche arbeitete ich eine Gegenüberstellung zwischen der säkularen Antwort auf die Frage nach dem Sinn (das Bedürfnis mit Antworten für den Moment zu befriedigen) und dem Angebot der wahren Weisheit aus. Im Timotheus-Magazin Nr. 31 ist dazu der Artikel "Säkulare Ratgeber oder wahre Weisheit?" erschienen.
Diese Überlegungen sind für eine ruhige Stunde im Wald oder in der Stille unseres Zimmers gedacht. Wie stark bin ich von der säkularen Luft geprägt? Will ich mich von der wahren Weisheit führen lassen?
Um was geht es in den Sprüchen? Es geht um „weise Lebensführung“ (Sprüche 1,5; Schlachter 2000). Die Menschen hungern nach Rat. Auch wenn sie nicht wollen, dass ihnen jemand vorschreibt, was sie tun sollen – sie wünschen sich ein gelingendes Leben. Dabei tragen sie die untergründige Angst in sich, am Wesentlichen vorbeizugehen. Einige Denker des 20. Jahrhunderts thematisieren deshalb die tiefgründige Lebensangst des modernen Menschen. Nicht, dass jemand an der Bushaltestelle gleich darüber zu reden beginnen würde. Doch sie äußert sich beispielsweise in der hektischen Freizeitgestaltung: Man will nichts verpassen.
Die beiden Vorträge sind hier und hier nachzuhören. (Im ersten Teil beschäftige ich mich die ersten 30 Minuten mit dem Thema, wie wir wirklich lesen lernen können.)
Wer sich weiter ins Buch der Sprüche vertiefen möchte, dem emfehle ich den in 25-jähriger Arbeit entstandenen Kommentar von Bruce Waltke (Teil I; Teil II). In meiner Besprechung habe ich 10 beispielhafte Punkte aus der Einleitung aufgeführt.