Kolumne: Kinder von Frommen werden oft moralistisch gepolt…

… und gelten darum als "besonders schwierig". Was ich jetzt kurz skizziere, ist eine Tendenz im Sinne einer Zuspitzung. Letztlich kommt es auf das Wirken des Heiligen Geistes in einem Leben an.

"Die Saat": Keine Kultivierung der inneren Schaltzentrale

  1. Der Jö-Effekt: Das Kind ist süss, wenn es tut, was es will.
  2. Unterschätzen der kognitiven und vor allem emotionalen Fähigkeiten: Es muss sich nicht unterordnen, weil es dies angeblich (noch) nicht kann.
  3. Einsamkeit bei allem, was in Gedanken abgeht: Es wird nie nachgefragt etwa bei Zorn, Verzweiflung, Angst oder Langeweile. Dafür wird das Kind ständig in Details gefragt, was es will. (Anmerkung von mir als Bubenvater: So begibst du dich unter das Kind. Dümmer geht es kaum.)

"Das Wachstum": Zweigeteilter Alltag

  1. Zweiteilung des Lebens: Einige fromme Momente vor allem ausser Haus sind der einzige Berührungspunkt mit dem Glauben.
  2. Verhalten tadeln: Das Kind wird eigentlich nur dann zurechtgewiesen, wenn es den Eltern wegen anderen Menschen unangenehm ist.
  3. Schlüsselsituationen übergehen: (Jäh-)Zorn, Lügen, Ungehorsam bleiben ohne Nachfrage; sie ziehen höchstens Konsequenzen auf der Verhaltensebene nach sich.

"Die Reifung": Scham der Eltern

  1. Die Eltern antworten: Der Heranwachsende muss sich kaum positionieren; die Eltern beantworten auftauchende Fragen.
  2. Die Eltern rechtfertigen sich: Es wird ausgewählt mit den Gleichaltrigen verglichen ("das ist halt so in diesem Alter").
  3. Säkulare Grundeinstellungen: Der Heranwachsende antwortet unbewusst mit säkularen Denkvoraussetzungen

"Die Ernte": Bekehrung zum Säkularismus

  1. Die Abkehr: Es braucht einen geringen äusseren Auslöser (i. d. R. eine Beziehung) für die Bekehrung zum Säkularismus.

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