Kolumne: Das Kind zur Lebensuntüchtigkeit erziehen? 10 Vorschläge

«Die spinnen, die Römer!» Diese Worte aus dem Mund von Obelix hätten die Angesprochenen wohl umgekehrt. «Die spinnen, die Gallier!» In diesem Sinn: Alles ist absolut ernst gemeint. Parallelen zur eigenen Situation sind beabsichtigt.

  1. Frage das Kind ab spätestens dem zweiten Lebensjahr, welche Kleider es anziehen, was es essen und ob es sitzen, stehen oder liegen will. Damit verfestigst du von klein auf die Rollenumkehr.
  2. Frage das Kind nur dann etwas, wenn du wirklich neugierig oder ängstlich bist. Warte dann die Antwort nicht ab, sondern gib sie dir selbst. Das erspart dem Kind die unangenehme Reflexion.
  3. Lass das Kind um jeden Preis nur mit Personen derselben Altersgruppe zusammen sein. So wird es wirksam von der Lebenswelt anderer Altersgruppen und Generationen abgeschirmt.
  4. Beruhige das Kind möglichst früh mit Online-Spielen. Dadurch wird ihr Gehirn stimuliert und ihre Fantasie beflügelt.
  5. Wenn du einen Auftrag gegeben hast, dann vergiss ihn geflissentlich und komme nicht mehr darauf zurück. So ersparst du dir und dem Kind manchen Ärger.
  6. Kürze Unannehmlichkeiten für das Kind wo immer du kannst ab. Springe ein für seine Nachlässigkeiten und überbrücke insbesondere finanzielle Folgen sofort. Damit wahrst du auch dein Gesicht.
  7. Lies dem Kind jeden materiellen Wunsch von den Lippen ab. Am besten, du beantwortest ihn bevor das Kind überhaupt etwas gesagt hat. Damit zeigst du ihm, wie sehr du es liebst.
  8. Weise alle Hilfeangebote des Kindes energisch zurück. Das Kind wird ja noch früh genug in den rauen Wind des Lebens gestellt werden.
  9. Zähle jeden Tag ab Geburt, bis du dein Kind kompetenten Erziehern und Lehrern abgeben kannst. Weise ihm damit den Weg, dass es dann auch mal für sich schauen kann, wenn es erwachsen ist.
  10. Staue dir deinen Ärger auf für Kleinigkeiten, die dir in die Komfortzone gehen. Insbesondere wenn du dich vor anderen, vor denen du gut dastehen willst, schämst.

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