Buchbesprechungen: Zweimal Sherlock Holmes

Mein Dritter hat alle Geschichten schon gelesen, bei mir standen sie auf der Leseliste. Neugierig ging ich an die Sherlock Holmes-Geschichten. Es interessieren mich die persönlichen Charakterisierungen und die dahinter liegenden Ideale der Weltsicht. Ich meine eine Parallele entdeckt zu haben: Sowohl der Finanz- wie auch der Gesundheitsbereich, den beiden Branchen, in denen ich meine letzten 20 Jahre verbracht haben, folgen im Management oft der "Logik der Deduktion".

Sherlock Holmes – Eine Studie in Scharlachrot.

… meiner Ansicht nach gleicht ein Menschenhirn ursprünglich einer leeren Dachkammer, die man nach eigener Wahl mit Möbeln und Geräten ausstatten kann. Nur ein Tor füllt sie mit allerlei Gerümpel an, wie es ihm gerade in den Weg kommt und versperrt sich damit den Raum, welchen er für die Dinge braucht, die ihm nützlich sind. Ein Verständiger gibt wohl acht, was er in seine Hirnkammer einschachtelt.

Sherlock Holmes – Sein erster Fall

(Holmes hatte) selten auf seine Verwandten Bezug nehmen hören und kaum jemals auf seine eigene Jugend. Dieser Mangel an Mitteilsamkeit hatte den über das allgemein Menschliche hinausgehenden Eindruck, den er auf mich machte, noch gesteigert, und er erschien mir manchmal als einsamer Fels im Meer, als Verstandesmensch ohne Herz, ebenso bar menschlicher Sympathie wie hervorragend durch seine Intelligenz.

Ich kann es mir nicht verkneifen, auf Chestertons Pater Brown-Geschichten zu verweisen.