Zitate für das neue Jahr (3): Nicht länger um die Gunst der anderen buhlen

Ein Hauptproblem von uns Christen in der westlichen Welt? Menschenfurcht! Auch wenn es gewagt ist, aus einer Geschichte einzelne Stellen herauszunehmen und sie dem nicht mit dem Zusammenhang vertrauten Leser zuzumuten: Die Geschichte von Mark im dritten Teil der Perelandra-Trilogie von C. S. Lewis lohnt sich genauer zu betrachten.

A) Kennzeichen von Menschenfurcht

1. Getrübte Wahrnehmung

Alle möglichen Eigenheiten an Curry und Busby, die er in seiner Ehrfurcht vor dem Progressiven Element zuvor gar nicht oder nur flüchtig wahrgenommen hatte, fielen ihm jetzt ein. Er fragte sich, wie er die komischen Seiten an ihnen nicht hatte sehen können. (598)

2. Ja-Sagertum

Mark, trunken von der frischen Luft und von Feverstones unverschämtem Fahrstil fasziniert und abgestoßen zugleich, saß da und sagte »ja« und »ganz recht« und »sie sind selbst schuld« und warf seinem Begleiter verstohlene Seitenblicke zu. (800)

3. Keine Fragen (mehr) stellen

Mark fragte nicht weiter nach, was für eine Arbeit das N.I.C.E. von ihm verlangte; teils, weil er langsam befürchtete, dass man davon ausging, dass er das bereits wisse, und teils, weil eine ganz direkte Frage in diesem Raum derb und ungehobelt klingen würde und ihn plötzlich von der warmen und beinahe betäubenden Atmosphäre unbestimmter und doch bedeutsamer Vertraulichkeit, die ihn allmählich umhüllte, hätte ausschließen können. (881)

4. Permanente Angst an der falschen Stelle zu sein

Steele wandte sich zu Mark. »Ich würde Ihnen raten, nicht allzu viel darauf zu geben, was Lord Feverstone hier sagt«, meinte er. »Das geht ihn nämlich überhaupt nichts an.« »Ich will mich keineswegs«, sagte Mark und wurde puterrot, »auf eine falsche Stelle setzen lassen. Ich bin nur hier, um mir einen Überblick zu verschaffen. Es ist mir ziemlich gleichgültig, ob ich für das Institut arbeite oder nicht.« »Wissen Sie«, sagte Steele zu Cosser, »in unserer Mannschaft ist gar kein Platz für einen weiteren Mann – schon gar nicht für einen, der den Betrieb nicht kennt.« (985)

5. Gehorsam und Gewöhnung

Wenn Sie einfach ruhig Ihre Arbeit tun, könnte er sich mit der Zeit an Sie gewöhnen. (1490)

B) Die innere Landschaft

Das Verzagen der anderen Stimme

Der Bürger und aufrechte Mann, der durch das Gespräch in Mark geweckt worden war, verzagte. Sein anderes und viel stärkeres Selbst, ein Selbst, das um keinen Preis zu den Außenseitern zählen wollte, sprang alarmiert auf. (1777)

Der frühe Einstieg

Er sah sich als Halbwüchsigen angestrengt Schundromane lesen und Bier trinken, während ihm in Wirklichkeit John Buchan besser gefiel und Limonade besser schmeckte. Die Stunden, die er damit verbracht hatte, den Jargon eines jeden neuen Kreises zu lernen, der ihn anzog, das ständige Vorspiegeln von Interesse für Dinge, die er langweilig fand, und von Kenntnissen, die er nicht besaß, das fast heroische Opfern nahezu jeder Person oder Sache, die ihm wirklich gefiel, die kläglichen Versuche, sich weiszumachen, man könne Spaß daran haben, der Clique oder dem Progressiven Element oder dem N.I.C.E. anzugehören. (4620)

C) Die Wende

Echte Gefühle

Mark, dessen Gedanken nur noch ein einziger Brei aus Verwirrung, verletzter Eitelkeit, drängenden Ängsten und Scham waren, fand diesen Blick unerträglich anklagend. (4139)

Nicht länger buhlen

Als Mark sich plötzlich allein gelassen sah, empfand er zunächst eine unerwartete Erleichterung. Sie erlöste ihn nicht von seinen Zukunftsängsten, aber inmitten dieser Ängste war ein seltsames Gefühl von Befreiung aufgekommen. Das Gefühl, nicht länger um das Vertrauen dieser Männer buhlen zu müssen und all diese armseligen Hoffnungen abgeschüttelt zu haben, war beinahe beglückend. Nach der langen Reihe diplomatischer Fehlschläge empfand er den offenen Kampf als belebend. Er mochte diesen offenen Kampf verlieren, aber wenigstens stand jetzt seine Seite gegen die ihre.

Erlebnis der Wende

Auf dem Boden lag ein fast lebensgroßes Kruzifix, ein Kunstwerk der spanischen Schule, schaurig und realistisch. »Wir haben für unsere Übungen eine halbe Stunde Zeit«, sagte Frost mit einem Blick auf seine Uhr. Dann befahl er Mark, das Kruzifix mit Füßen zu treten und auf andere Art und Weise zu beleidigen. (6333)

Die ruhige, drängende Stimme und die Tatsache, dass er ihr in der Vergangenheit so oft gehorcht hatte, ließen ihn beinahe schwach werden. Er wollte schon gehorchen und die ganze alberne Sache hinter sich bringen, doch die Wehrlosigkeit der Schnitzfigur hielt ihn zurück. Das Gefühl war sehr unlogisch. (6361)