Input: Der Zusammenhang zwischen Erlösung und einem dankbaren Leben

Der Heidelberger Katechismus (Ausgabe 1997) atmet im Dreiklang Elend – Erlösung – Dankbareit. Die Schlüsselfrage lautet: Was ist dein Trost? Genauer: Was ist dein einziger (exklusiver) Trost?

Der gesamte Text ist in drei Stücke aufgeteilt (Antwort 2; beachte die Formulierung in der ersten Person Singular):

  • Die Erkenntnis, wie gross meine Sünde und das Elend ist
  • Wie ich von allen meinen Sünden und Elend erlöst werde.
  • Wie ich Gott für solche Erlösung dankbar sein soll

Frage 81 knüpft im Zusammenhang mit der Zulassung zum Abendmahl an diesen Dreiklang an:

  • Die sich selbst um ihrer Sünde willen missfallen
  • Doch vertrauen, dass Gott sie ihnen vergeben hat
  • Begehren, mehr und mehr ihren Glauben zu stärken und ihr Leben zu bessern

Am Anfang des dritten Teils „Von der Dankbarkeit“ wird der Zusammenhang zwischen der Erlösung und einem Gott wohlgefälligen Leben formuliert (Frage/Antwort 86).

Wir sollen gute Werke tun, weil Christus uns, nachdem er uns erkauft hat, uns zu seinem Ebenbild erneuert,
damit wir „mit unserem ganzen Leben uns dankbar gegen Gott für seine Wohltat erweisen und er durch uns gepriesen wird“.

In einer älteren Fassung (1563) steht dann:

„So bewirkt der Heilige Geist auch, dass wir aus unseren Früchten, die wir hervorbringen,
im Glauben bestärkt werden
und mit einem Gott wohlgefälligen Leben
auch unseren Nächsten für Christus gewinnen.“

Auffällig im ganzen Katechismus ist die Ausrichtung auf Christus: Er ist unser einziger Trost, weil er allein uns aus unserem Elend befreien kann. Er macht uns willig uns bereit, ihm „forthin“ zu leben (Antwort 1, Schluss). Wir vertrauen uns ihm an und begehren unser Leben zu bessern. Unser ganzes Leben ist vom Dank bestimmt. Dadurch gewinnen wir andere Menschen nicht für uns, sondern für Christus, die in ihm ebenfalls ihren einzigen Trost finden.