Kolumne: Eine neue Form der Familienandacht

Seit einiger Zeit beobachte ich, dass meine bisherigen Bemühungen, die christliche Weltsicht am Familientisch zu transportieren, nicht mehr wie früher fruchtete. Das war für mich Anzeichen dafür, dass meine Kinder älter werden. Ich lag nachts immer wieder wach und dachte darüber nach, wie ich diese Zeiten so gestalten kann, dass Gottes Geist an unserem Küchentisch wirken kann. Dies sind meine Erkenntnisse der letzten Wochen und Monate:

  • Ich muss mich vorher innerlich vorbereiten, sei es mit persönlichem Gebet und/oder mit eigener Bibellektüre.
  • Wenn zwischen Familienmitgliedern dicke Luft herrscht, darf ich mich gefühlsmässig nicht auf eine Seite schlagen, sondern beten, dass ich genau dies zum Gegenstand des Gesprächs werden lassen kann – ohne «Polizisten»-Groove.
  • Ich achte mich sorgfältig darauf, welche Anknüpfungspunkte mir durch die Themen gegeben werden, die «auf den Tisch» kommen.
  • Oftmals überlege ich mir eine Frage, zu der jeder im Verlauf der Familienmahlzeit Stellung nimmt.
  • Hohe Aufmerksamkeit habe ich nach wie vor, wenn ich selbst aus meinem Tag erzähle und auch dazu, wie es mir dabei innerlich ergangen ist.
  • Manchmal braucht es einen Einsatz, um die Stilleren auch zu Wort kommen zu lassen. Gerade aus diesen Wortmeldungen entwickeln sich dann kostbare Momente.
  • Wenn eine Begebenheit erzählt ist, dann beten wir unmittelbar danach für die beteiligten Personen. Meine Frau ist mir darin eine wertvolle Unterstützung.
  • Ich lasse mich darauf hinweisen, wenn ich selbst durch meinen Anspruch (zu) viel Druck aufbaue. Das behindert eine produktive Atmosphäre.
  • Nach wie vor lasse ich mir nacherzählen und zusammenfassen. Ich frage jemanden: «Was nimmst du von dieser Runde mit?» Daraus ergibt sich oftmals eine Zusatzschlaufe.
  • Es ist erstaunlich, wie wir gewonnene Erkenntnisse gerade auf Wortmeldungen und unmittelbare Ereignisse anwenden können.

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