2013 habe ich eine Serie zum Lebensstil unserer Familie unter dem Titel "Minimal Lifestyle" verfasst. Der Designer und Verleger Peter Voth hat mich vor einiger Zeit ausführlich dazu befragt ("Unser Leben als Grossfamilie"). Wie denke und handle ich sechs Jahre später? In der neuen Serie "Mir wird nichts mangeln" gehe ich darauf ein.
In der ersten Folge (12 Minuten) beschreibe ich die Denkvoraussetzungen eines Europäers im 21. Jahrhundert:
- Der Einzelne sieht sich im Zentrum des Daseins. Die gesamte Wirklichkeit hat sich als Subjekt um ihn herum einzuordnen.
- Gott wird – gerade in seiner Allmacht – in die Rolle des Zudieners verwiesen.
- Weil die Wirklichkeit von diesem Anspruch abweicht, unternimmt der scheinbar autonome Westler grosse Anstrengungen. Sie stehen unter dem Motto „Ich hole es mir“.
- Wenn diese Bemühungen nicht vom erwünschten Erfolg gekrönt sind, dann bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder man betäubt sich, oder man legt sich die Wirklichkeit neu zurecht.
- Kaum ist ein Ziel erreicht, folgt der Westler dem alles durchdringenden Ruf: Geniesse! Deshalb muss er sich ein neues Ziel suchen, und die Reise beginnt von vorne.
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