Die Auslöschung (bzw. Umschreibung/Neudeutung) der Geschichte ist ein erfolgreiches Werkzeug für die Indoktrination. Dies wird eindrücklich in Huxleys “Schöne neue Welt” gezeigt.
»Sie alle kennen wohl den schönen und wahren Ausspruch Fords des Herrn: Geschichte ist Mumpitz. Geschichte«, wiederholte er langsam, »ist Mumpitz.« (S. 48)
Ein (widerliches) Beispiel der Sexualethik:
Allein, wer mit der Geschichte nicht vertraut ist, dem klingen die meisten historischen Tatsachen unglaublich.« Er enthüllte die unfaßbare Wahrheit. Während langer Zeiten, vor dem Erdenwallen Fords des Herrn und sogar noch ein paar Generationen später, wurden erotische Spiele bei Kindern für widernatürlich gehalten – (brüllendes Gelächter!) -, ja nicht nur das, sondern auch für unanständig – (hört, hört) – und daher rücksichtslos unterdrückt. Ungläubiges Staunen malte sich auf den Gesichtern seiner Zuhörer. Armen kleinen Kindern ihre harmlosen Spiele zu verbieten! Es ging ihnen einfach nicht ein. »Selbst Heranwachsenden wie Ihnen -« »Ist das möglich!« »Von ein bißchen heimlicher Selbstbefriedigung und Gleichgeschlechtlichkeit abgesehen, gab es gar nichts.« »Ga-ar nichts?« »Meist erst mit zwanzig Jahren.« »Mit zwanzig Jahren?« echoten die Studenten ungläubig im Chor. »Jawohl, mit zwanzig Jahren«, wiederholte der Direktor. »Ich habe Ihnen ja gesagt, Sie werden es nicht glauben.« »Und was geschah?« wurde gefragt. »Was waren die Folgen?« »Die Folgen waren furchtbar«, ließ sich plötzlich eine tiefe, volltönende Stimme vernehmen. (S. 46)
Hier geht es zu einer kurzen Rezension.