Stefan Beyer schildert sehr ehrlich und klar die Mühen eines jungen Gemeindegründers im ehemaligen Osten Deutschlands (EG Jena).
Das Gefühl das Verlassenwerdens: Im Laufe unserer Gemeindegründung haben immer wieder Menschen unser Gründungsprojekt verlassen, in die wir einst große Hoffnungen gesetzt hatten.
Widerstand von anderen Gemeinden: Viele der örtlichen Gemeinden betrachteten uns als Konkurrenz, statt auf den riesigen Bedarf zu sehen.
Evangeliumszentrierte Gemeinde kein Umzugskriterium: Nur war es für uns oft verletzend, dass die Umzugsentscheidung überraschend kam und aus unserer Sicht nicht ausreichend darauf geachtet wurde, dass an dem neuen Ort auch eine evangeliumszentrierte Gemeinde ist und nicht nur eine gute Arbeitsstelle.
Langsamer Fortschritt: Ich ging davon aus, wenn wir nur treu das Wort Gottes verkünden, uns evangelistisch engagieren und in Jüngerschaft investieren, dass dann die Gemeinde von selbst wachsen würde.
Selbstzweifel: Wenn man sieht, wie andere Gemeinden, die mehr auf einen Erfahrungs- und Erlebnisglauben setzen, wesentlich schneller wachsen, dann ist man schon versucht, das irgendwie zu kopieren.
Widerstand vom Verband: Wir wurden von der Bundesleitung dazu aufgefordert, unseren Namen Evangeliumsgemeinde abzulegen und jeden Hinweis auf Evangelium21 von unserer Webseite zu entfernen.
Neue Besucher, welche die Gemeinde für sich einnehmen wollten: Es schlossen sich Menschen unserer kleinen Gemeinde an, die nicht immer in allen Punkten unserer theologischen Grundlage folgten, die aber dachten, dass sie eine kleine Gemeinde schnell prägen und für sich einnehmen konnten.
Konflikt mit anderen Gemeinden: Kurz vor Abschluss der Partnerschaft kam plötzlich die Frage auf, ob in unserer Gemeinde auch Frauen predigen dürfen. Als wir dies verneinten, wurde umgehend der Kontakt abgebrochen und die Partnerschaft auf Eis gelegt.
Beyer zum «Turning Point»:
Ich musste mich irgendwann entscheiden, für wen ich meinen Dienst mache. Entweder für Menschen, von denen ich hoffe, dass sie unsere Gemeinde wertschätzen und sich langfristig an unsere Gemeinde binden, oder für Jesus, der uns an diese Stelle gestellt hat mit dem Auftrag und dem Privileg, das Evangelium zu verkünden, ganz unabhängig davon, wie die Resultate aussehen.