Predigtmitschrift von Tony Curto, Missionar in Äthiopien, als Lehrer des Greenville Presbyterian Theological Seminary auf allen Kontinenten unterwegs.
Der Sabbat als Gnadenmittel
Der Sabbat ist eines der Gnadenmittel, durch das wir die Wohltaten Christi empfangen. Viele Christen leben heute so, wie wenn es das vierte Gebot nicht geben würde! (Die meisten, welche das vierte Gebot als ausser Kraft betrachten, kommen doch in irgendeiner Form auf das Prinzip der Ruhe zurück.)
Die Sabbatruhe in der gesamten Bibel
Das Prinzip der Sabbatruhe ist in der gesamten Schrift sehr präsent, nämlich vom Schöpfungsbericht bis zur Offenbarung. Der Exodus ist das dominante Bild des Alten Testaments. Das Volk Gottes wird aus der Sklavenarbeit Ägyptens in die Ruhe geführt.
In Jesaja 58,13-14 wird durch Jesaja, der als Prophet dem Gottesvolk das Gesetz wieder vor Augen stellt und als Ankläger die Übertretung feststellt, die Ordnung des Sabbats in dreifacher Weise vorgestellt.
Der eigenwillige eigene Weg
Das Volk Israels wandte sich ganz von Gottes Ordnung ab und ging in eine eigene Richtung («deinen Fuss zurückhältst»). Dies äusserte sich in dreierlei Hinsicht:
- Sie setzten ihre eigenen Grenzen. Sie handelten, als wären sie selbst der Gesetzgeber.
- Sie suchten ihr eigenes Vergnügen. Es ging darum, dass sie sich gut fühlten.
- Sie fanden ihre eigenen passenden Worte. Es ist vergleichbar mit dem, was heute gängige Ethik ist – «das ist wahr für dich».
Die göttliche Verheissung
Das Befolgen des göttlichen Gebots ist mit einer gewaltigen Verheissung verbunden.
- Wir werden am Herrn Lust haben. Wenn wir Ihn wirklich erkennen, wird unsere Freude alles andere übertreffen.
- Wir werden von Ihm über Höhen geführt werden. Es gibt keinen besseren anderen «Aussichtspunkt».
- Wir werden von Ihm gespeist.
Der Ruf zur Heiligung
Wie können wir den Sabbat heiligen?
- Vorbereitung: Wir kommen mit reinem Herzen.
- Erinnerung: Wir geniessen eine einmalige Gemeinschaft mit Ihm unter Gottes Volk.
- Vorgeschmack: Wir erhalten eine Kostprobe der kommenden Herrlichkeit.
- Gewichten: Wir ehren den einen Tag über den anderen.
Die Puritaner nannten den Sabbat den «Markttag der Seele». Es ist wie früher am Markt, wo alle Herrlichkeiten aufgetischt werden und wir – geladen vom himmlischen König – diese Herrlichkeiten geniessen dürfen. Deshalb sagen wir nicht: «Thank God, it is Friday.» Sondern: «Thank God, it’s the Lord’s Day.»
Anmerkung: Ich bin mir bewusst, dass viele Christen theologisch eine andere Position vertreten. Ich empfehle trotzdem, sich die entsprechenden Abschnitte im Westminster Katechismus genau anzuschauen – und sich dann zu überlegen, auf welchen tragenden Fundamenten die eigene Theologie steht.