Predigt: Die Texte (wieder) von Gott her lesen

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Wir waren zu Besuch bei unseren Geschwistern in Bern. Patrick Pfänder (mein Interview von 2017) führte uns durch Jona 1. Er tat dies mit der Absicht den Bibeltext sprechen zu lassen. Das bedeutete, den Abschnitt nicht in erster Linie um die gut verwertbare Geschichte Jonas, sondern von Jahwe her auszulegen.

Jona lebte in einer Zeit des scheinbaren Segens. Dank Jahwes Güte vergrösserte das Zehnstämmereich sein Gebiet fast bis zu den Grenzen unter Salomo. Doch geistlich stand es schlecht um das Volk bestellt. Die Assyrer standen vor der Türe (lies 2. Könige 14,23-27).

Ein paar Anstösse aus meinen Notizen (10 Hinweise zur Mitschrift der Predigt):

  • Willentlicher Ungehorsam

Jona beginnt mit der Ansprache Jahwes. Dies ist der Ausgangspunkt. Der Auftrag an seinen Propheten würde heute der Aufforderung gleichkommen, in den Strassen von Teheran das Evangelium zu verkündigen. Jona wurde in den Schurkenstaat schlechthin gesandt.

Gehorsam kostet viel. Wir empfinden ihn jedoch oft wie Lebertran: Als nötige, schreckliche Medizin. Gott möchte uns jedoch an einen anderen Punkt führen: Dem des Begehrens nach Ihm (Psalm 119, z. B. V. 24 oder 47).

  • Uneingeschränkte Souveränität

Manche mögen ein absolut ruhiges Leben im Ungehorsam. Doch es ist ein schlüpfriger Boden (Psalm 73,18). Jahwe warf einen Sturm auf das Meer. Vorbei war der Schlaf, welcher der Flucht folgte.

Die Seemänner pflegten – wie viele – einen Schlechtwetterglauben (statt einen Allwetterglauben). Jona, zur Rede gestellt, rezitierte ein tadelloses Bekenntnis, das allerdings in auffallendem Gegensatz zu seiner Handlung stand!

  • Unerwartete Gnade

Jona ist die einzige direkte Parallele von Jesus zu einem Propheten. Es ist ein Gegenbild, das entsteht: Jesus geriet schuldlos in den intensivsten Sturm – und bezahlte dies mit dem Leben.

Junge Verkündiger

Ich freue mich sehr über junge Verkündiger, welche die Texte wieder vom Subjekt – Gott selbst – her lesen (siehe auch mein Beitrag zu Jochen Klautkes Serie durch Esther).

Die neu gegründete ERB Basel ging übrigens ebenfalls durch den Propheten Jona (Mittschnitt der Predigten).

Manchen mag Gemeindegründung töricht erscheinen (Wenn die Gemeindegründung töricht erscheint); der Widersacher sind viele (Drei Ziele und drei Widersacher der Gemeindegründung). Es ist eine harte, hoffnungsvolle Arbeit. Ich bin gespannt, welche Männer (und Frauen) in unseren Ländern bereit sein werden, ihre Lebenskraft dafür einzusetzen!