Warendorfer Nachgedanken (7): Ich will es hören, auch wenn es das ist, was ich befürchtet habe

“Wascht mich ohne mich nass zu machen.” Dies ist ein oft angemeldetes Begehren, das ich in meinem beruflichen Umfeld der Personalentwicklung antreffe. Hilf mir die Störfaktoren auszuschalten – ohne dass ich mich dabei verändern muss.

Manche Rückmeldungen hören wir gerade dann, wenn sie uns wehtun, nämlich während heissen Konflikten. Unsere Nächsten, die uns rund um die Uhr erleben, nehmen dann kein Blatt (mehr) vor den Mund. Die entnervte Ehefrau sagt’s ebenso glasklar wie das enttäuschte Kind. Vielleicht auch der Vorgesetzte oder der ehrliche Freund.

Für mein Warendorfer Seminar prägte ich den Ausdruck “heiliger Bammel”. Eigentlich fürchte ich mich selbst vor Veränderung. Gleichzeitig werde ich mir bewusst, dass gerade dieser Weg Wachstum bedeutet. Lasst mich ein oft gelebtes (nicht bekanntes) Missverständnis klären: Wir gehen damit keinen Deal mit Gott ein im Stil “wenn du …, dann werde ich…”. Vielmehr lautet die biblische Reihenfolge: “Weil Er… deshalb antworte ich dankbar mit…”

Ich empfehle mit Nachdruck das (Hör-)Buch “True Spirituality” von Francis Schaeffer (in deutscher Sprache zur Zeit vergriffen).