Jahresende (10): Was tät ich nur ohne dich!

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Sie kann meine Bedürfnisse und meine nächsten Handlungen oft besser vorwegnehmen als ich selbst: Meine geliebte Pfarrfrau. Mein Zweiter wies mich auf die liebevoll ausgestaltete Beschreibung des Pfarrers Theodore und seiner Frau Agnes in Dorothy Sayers’ “Der Glocken Schlag” hin.

Wo habe ich nur meinen Hut hingelegt? Agnes, Liebe! Agnes! Ich finde meinen Hut nicht. Ah, das ist er ja, natürlich. Und mein Schal. Was tät ich nur ohne dich! So, und jetzt hole ich nur noch den Schlüssel zum Turm – ach du meine Güte! Wann hatte ich denn zuletzt den Schlüssel? (348; Kindle-Position)

Wie manche Pfarrer verschenkte sich Theodore manchmal zu stark gegen aussen. Zudem vergass er oft die Zeit.

«Ich fürchte, es ist wahr», sagte er, als sie den Weg hinuntergingen, «daß ich nur zu gern die Zeit vergesse.» (415)

Der Pfarrer nahm über die großen Festtage nie und in der übrigen Zeit fast nie Urlaub, daher konnte sie eine solche Notwendigkeit auch für alle anderen nicht einsehen. (936)

Die schönste Stelle findet sich noch etwas später.

Meine Liebe, was für ein –! Meine Güte, du hast ja recht! Wie kommt das denn dahin, frage ich mich? Ich muß es ganz in Gedanken dahin gelegt haben, als ich den Schlüssel nahm. Sehr merkwürdig. Aber dank meiner Frau ist dieses kleine Mißgeschick ja nun wieder behoben. Sie weiß immer, wo ich alles hingelegt habe. Ich glaube, sie weiß besser, was in meinem Kopf vorgeht, als ich selbst. (1570)

Danke, Vater, für meine weise Frau!