Fritz Büsser, ehemaliger Zürcher Kirchengeschichtler, schreibt mit Bezugnahme auf das erste Kapitel des Zweiten Helvetischen Bekenntnisses:
Das erste Kapitel dieses Bekenntnisses zeigt denn auch sofort, wo die eigentlichen Wurzeln und Quellen der Zürcher Reformation, damit auch ihrer Spiritualität liegen: allein in der Heiligen Schrift, im Wort Gottes! Kirche, Spiritualität gibt es nur aus dem Hören auf Gottes Wort. In diesem Sinn umschreibt Zwingli das Wesen der Kirche besonders gern mit dem Gleichnis vom «Guten Hirten» (Joh. 10): «Da lehrt [Christus], daß die Schafe die Stimme des Hirten hören sollen, sofern er der Hirte ist, und daß sie ihm nachfolgen sollen … Also ist nur die Kirche unerschütterlich und unfehlbar, die einzig auf Gottes, ihres Hirten Stimme hört” (Z III 259).
Die Prophezei: Humanismus und Reformation in Zürich. S. 133.