Aus der überaus interessanten Autobiographie von Malcolm Muggeridge (1903-1990):
Von Anfang an habe ich nie daran gezweifelt, dass Worte mein Metier waren. Es gab nichts anderes, was ich jemals tun wollte abgesehen davon, sie zu benutzen; es gab keine einzige andere Leistung oder Errungenschaft, die ich je hatte, nicht die geringste Rücksicht auf oder den Wunsch nach Nachahmung. Ich habe Worte immer geliebt, und liebe sie noch immer um ihrer selbst willen; für ihre Kraft und Schönheit sowie für die wunderbaren Dinge, die man mit ihnen tun kann. …
Da Worte mein einziges Streben darstellen, muss ich meinen Output von Worten akzeptieren als sozusagen mein persönliches Bruttoprodukt. Und was für eine Output: Millionen und Abermillionen, zu allen möglichen Themen und in allen möglichen Kontexten. Deklamatorische Leitartikel und wenige lächerliche Klatsch-und-Tratsch-Spalten; klangvolle Nachrufe, Nachrichten aller Art und Größe; unterschiedliche Buchbesprechungen, Artikel, Bildunterschriften, Kommentare und Skripte. Wenn ich nach Äonen der Zeit in der Hölle oder im Himmel oder im Fegefeuer gefragt würde, wie das irdische Leben aussieht, würde ich sicher trotzdem sagen: Es war ein Blatt Papier, das in einer Schreibmaschine befestigt war und mit Worten gefüllt werden musste; nicht auf morgen, oder nächste Woche, oder nächstes Jahr, sondern jetzt. (Bd. 1; S. 12+14)