Thomas Schirrmacher zeigt anschaulich auf, weshalb der emotional und rhetorisch besetzte Ansatz von Siegfried Zimmer mich nicht im Ansatz überzeugt. Ich lese lieber “richtige” wissenschaftliche Werke aus diversen Fachbereichen.
- Zimmer argumentiert meist sehr emotional, nicht mit belegten Argumenten oder Forschungsergebnissen.
- Zimmer stellt seine Sicht immer als die reine Sicht der Wissenschaft dar, für die Gegenposition zitiert er aber nie Wissenschaftler, die sie vertreten, sondern lässt verängstigte ‚Laien‘ auftreten.
- Zimmer stellt Andersdenkende pauschal als ungebildete, unwissende und fromme Angsthasen dar.
- Lange bevor eine solche Sprache in den Kommentarspalten der Internetmedien Alltag wurde, benutzte Zimmer eine große Bandbreite spöttischer Formulierungen gegenüber Andersdenkende.
- Zimmer tut so, als wäre seine jeweilige Sicht die eine, wahre Sicht der Wissenschaft und alle Andersdenkenden teilten sie nicht, weil sie unwissend seien und mit der Wissenschaft auf Kriegsfuß stünden. Er wird damit der Vielfalt der Positionen auch im Bereich der nicht-bibeltreuen Theologie nicht gerecht, denn zumeist ist seine Position auch im nicht-bibeltreuen nur eine Position unter vielen.
- Zudem sind Zimmers Positionen zumeist die Standardpositionen aus den Jahrzehnten seiner Studienzeit und anfänglichen Dozentenzeit, nicht aber der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion.
- Siegfried Zimmer springt in seiner Argumentation ständig zwischen verschiedenen Themen hin und her, statt bei den Argumenten pro und contra zum Thema zu bleiben, und vermischt gerne die Diskussion über den Befund der Evangelien mit modernen Fragestellungen und Forderungen.
Ich weise zudem auf Markus Tills Analyse verschiedener Worthaus-Vorträge in GuDh 1/2020 hin.
Es gibt mittlerweile eine ganze Anzahl von Analysen zu Vorträgen; dass sich emotional Besetztes besser absetzen lässt, erstaunt mich nicht. Die “evangelikale Konditionierung” der letzten Jahre war eindeutig “Emotionalismus”.
VD: JT