Input: Gerüchte trockenlegen

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Der Vergleich mit dem Sumpf ist so treffend! Wie kann es uns gelingen den destruktiven “Flurfunk” – Wording aus dem grossen Nachbarkanton – einzudämmen? Thomas Schirrmacher reflektiert die biblischen Grundlagen. Er stellt dabei fest:

Viele meinen, Gerüchte bekämpfe man am besten, indem man nicht mehr über andere redet, wenn sie nicht dabei sind. Gerücht wird hier mit dem Reden über andere gleichgesetzt. Diese Forderung ist aber illusorisch. Zum einen verbietet uns die Bibel nirgends, über andere zu reden, sondern setzt das Gespräch über andere zwingend voraus. Eltern können ihrer Erziehungsverantwortung nur nachkommen, wenn sie über ihre Kinder sprechen. Älteste müssen gemeinsam über Gemeindeglieder beraten. Gute Ratgeber geben nicht nur anderen Rat, sondern suchen sich selbst wieder guten Rat. Die Frage: „Was würdest du Frau Meier raten?“, wäre aber
verboten.

Es gibt eine grundlegende Reihenfolge: Erst aufdecken, dann vergeben.

In der Bibel wird Versöhnung und Vergebung nicht durch Ignorieren erreicht, sondern durch offenes Klarlegen der Fakten. Gott vergibt uns, wenn wir die Fakten anerkennen, nicht blind. Also ist das offene Gespräch gefordert, erst dann kann man neu anfangen. Probleme löst man als Christ nicht durch Verdrängen, Ignorieren, Schönreden oder Rechtfertigen von Schuld, Fehlern, Unzulänglichkeiten und Missverständnissen, sondern durch Aufdecken dessen, was in der Finsternis bleiben will: „Habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr sogar auf!“ (Eph 5,11). Erst wird Klarheit geschaffen, dann können Vergebung und Versöhnung den Neuanfang ermöglichen, wobei wie bei Zachäus ernstgemeinte Umkehr die Wiedergutmachung und das in Ordnung bringen einschließt. Gnade bedeutet in der Bibel nicht, so zu tun, als sei nichts gewesen, sondern nach Untersuchung, Offenlegung und Feststellung von Schuld die wohlverdiente Strafe auszusetzen. Wo – angeblich – nichts passiert ist, ist auch keine Gnade nötig.