Ich bin Markus Till dankbar, dass er der Reihe nach “heisse Eisen” in einer friedliebenden, geduldigen Art und Weise aufnimmt, zum Beispiel
- Worthaus – Universitätstheologie für Evangelikale?
- Das Kreuz – Stolperstein der Theologie
- Die Auferstehung – Fakt oder Fiktion?
- Bibelwissenschaft und Wunderkritik
- Ist die Bibel unfehlbar?
Nun packt er mit der theologischen Ausbildung ein weiteres grundsätzliches Thema an. Es ist fatal, wenn Gemeinden und Verbände diese unbeaufsichtigt “laufen” lassen, denn:
Über die Zukunft der evangelikalen Bewegung wird vor allem auch an ihren theologischen Ausbildungsstätten entschieden.
… So nennt die Konferenz bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA), zu der sich aktuell 36 Einrichtungen zählen, auf ihrer Internetpräsenz nach wie vor die „göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift“ gleich als erste Glaubensgrundlage. So klar, wie dieses Bekenntnis es vorgibt, ist die reale Situation aber offenbar nicht an allen Ausbildungsstätten, die sich zur KBA zählen.
Ich unterstütze die Aufforderung zur Transparenz und zur Wahrnehmung der Prüfung von Kandidaten durch die Gemeinden vollauf.
…. Bitte seid in Bezug auf eure Ausrichtung transparent gegenüber Spendern, Studenten und Gemeinden! Ich habe inzwischen zu viele Geschichten gehört von Studenten, die in Bezug auf die Lehrinhalte an ihrer Bibelschule völlig andere Erwartungen hatten. … Die Reformatoren haben der ganzen Gemeinde das Recht (und die Pflicht!) mitgegeben, Theologen und Amtsträger auf der Basis von Gottes Wort prüfen, kritisieren und gegebenenfalls auch zurückweisen zu dürfen.
Ich verweise auf den Aufsatz von John Frame “Neue Ideen für das theologische Seminar”. Auf jeden Fall plädiere ich für die engere Anlehnung der Ausbildung an die (Orts-)Gemeinden.
Im Aufsatz “Wie Kirchgemeinden und Verbände liberal werden” habe ich versucht, die theologischen Verschiebungen didaktisch zu gliedern. Albert Mohler hat die (im Westen bisher einmalige) Rückkehr der Südlichen Baptisten eindrücklich beschrieben.