Im ersten Kapitel des von Tolkiens Sohn Christopher zusammengestellten “Silmarilion” (Hörbuch) wird eine atemberaubende Beschreibung der Schöpfung seiner gesamten Parallelwelt geliefert. Die Anklänge an den biblischen Schöpfungsbericht sind unverkennbar. Melkor, der begabteste Engelfürst, verfiel in Rebellion gegen den Schöpfer (Iluvatar).
Iluvatars Auftrag an die Ainur, die ihnen gemeinsame beigebrachte Melodie zu einer grossen Musik zusammenzusetzen, wurde von Melkor gestört:
Wie aber das Thema weiterging, kam es Melkor in den Sinn, Töne einzuflechten, die er selbst erdacht hatte und die nicht zu Iluvatars Thema stimmten, denn er strebte nach mehr Glanz und Macht für die ihm zugewiesene Stimme. Melkor waren unter den Ainur die reichsten Gaben an Macht und Wissen verliehen, und an allen Gaben seiner Brüder hatte er teil.
So wollte Melkor Elben und Menschen, die Kinder Iluvatars, sich unterwerfen:
Was er begehrte, war aber, sich Elben und Menschen zu unterwerfen, denn er neidete ihnen die Gaben, die Iluvatar ihnen versprach, und er wollte selber Untertanen und Knechte haben und der Herr genannt werden und über andrer Willen gebieten.
Iluvatars Antwort auf diese Kämpfe ist aufschlussreich:
Du, Melkor, sollst sehen, kein Thema kann gespielt werden, das nicht in mir seinen tiefsten Grund hätte, noch kann das Lied einer ändern, mir zum Trotz. Denn wer dies unternimmt, nur als mein Werkzeug wird er sich erweisen, um Herrlicheres zu schaffen, von dem er selbst nichts geahnt.