“Ich bin arm und elend; der Herr aber der Herr sorgt für mich.” (Psalm 40,18)
Es gibt ein Hindernis nicht für sich sorgen zu lassen: Das fehlende Eingeständnis über unseren wahren Zustand (elend und arm). Umgekehrt ist die ständige Beschäftigung mit der eigenen Unfähigkeit ebenfalls unrühmlicher Verschleiss – nämlich der Zeit und Energie, die uns geschenkt worden sind.
“Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet.” Dazu fordert uns Jesus auf (Matthäus 6,25). Sorge bedeutet Ressourcenverschleiss für Eventualitäten. Dies ist zu wenig gesagt: Es ist mangelndes Grundvertrauen in die Fähigkeiten des Versorgers.
Ich bin Versorger meiner Familie. Als Haushalter Gottes empfange ich von Ihm Fähigkeiten und Mittel, um die mir Anvertrauten geistlich und materiell zu versorgen. Doch: Was habe ich, was ich nicht von Ihm empfangen habe? (1. Korinther 4,7)
“Treibt nicht Vorsorge für das Fleisch.” (Römer 13,14) Wenn es um Begierden geht, sind wir in der Lage, gut vorzusorgen. Diese Fähigkeit sollen wir vielmehr für die weise Planung zum Guten einsetzen (vgl. Sprüche 10,5; Sprüche 31,25).
“Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen.” (Jakobus 4,13) Wir sind uns im Westen gewöhnt das zu besorgen, wozu wir gerade Lust verspüren. Corona hat uns einen Teil dieser (Konsumenten-)Freiheit genommen. Gott gedankt?
“Leben und Gnade hast du mir gewährt, und deine Fürsorge bewahrte meinen Geist.” (Hiob 10,12) Hiob sah in die Vergangenheit und war sprachlos angesichts seiner (leidvollen) Gegenwart.
Es klingt mir das Lied im Herzen: “BEFIEHL du deine Wege
und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. … DEM HERREN musst du trauen, wenn dir’s soll wohlergehn;
auf sein Werk musst du schauen, wenn dein Werk soll bestehn. Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein lässt Gott sich gar nichts nehmen: es muss erbeten sein.”
Es heisst also: Gesorgt sein lassen.