Hanniel hirnt (287): Gesellschaftliche Neukonstruktion

Ich reflektiere Carl Truemans neues Buch “The Rise and Triumph of the Modern Self” (bisher: Folge I, Folge II).

In Folge III (18 Minuten) geht es um mehrere prägende Begriffe für die Begründung der Verschiebung des gesellschaftlichen Denkklimas:

  1. Philip Rieffs Modell der drei Welten: Welt I & II mit sakralen Ordnungen; Welt III mit rein immanenter Ordnung
  2. Alasdair McIntyres Begriff des Emotivismus und die Abkehr von der Teleologie
  3. Rieffs Begriffe der Antikultur und des Deathwork

Ich leite fünf Erkenntnisse ab:

  1. Verlorenes Metanarrativ, nur noch immanenter Begründungszusammenhang
  2. Personbegriff abhängig von der momentanen Entscheidung des Selbst, dadurch moralische Instabilität
  3. Begründungsmuster des Emotivismus auch innerhalb der Kirche: «Ich denke, dass…» (fromm: «Mein Herz sagt mir, dass…»)
  4. Schwierigkeit der Verständigung zwischen Vertretern der sakralen und immanenten Ordnung
  5. Kultur des Vergessens, u. a. Abschaffung der Geschichte/Stereotypen (Geschichte als Kette der Unterdrückung)