Tanja Bittner weist auf das hin, was ich bei vielen christlichen Ratgebern vermisse:
Die Bibel entfaltet ihr Menschenbild zwischen diesen beiden Polen: Gottesebenbildlichkeit und Sünde. Obwohl die einstige Schönheit noch zu erkennen ist, ist da etwas Hässliches, das alles durchdringt, auch mich. Deshalb begebe ich mich auf dünnes Eis, wenn ich mich emotional auf das Gute und Wertvolle und Schöne stellen will, das Gott angeblich in mir sieht. Die Erkenntnis, dass ich weit mehr bin als mein äußeres Erscheinungsbild, ist zweifellos wichtig und biblisch. Doch auch das Bild meiner inneren Werte ist bei Licht betrachtet nicht so wundervoll, wie ich das gerne hätte. Und der Gott der Bibel ist nicht zu trottelig, um meine Abgründe zu sehen. Er „glaubt“ keineswegs „an uns“ (vgl. S. 180; ein Gottesbild, das sich durch viele Beiträge zieht), sondern er ist außerordentlich realistisch in seiner Sicht auf uns. Genau deswegen sendet er seinen Sohn als Erlöser.