10 Hinweise … für die Notwendigkeit von Gemeindeneugründungen

Ich bin in letzter Zeit selbst Teil einer Neugründung geworden und stehe in Kontakt mit mehreren Gründungsinitiativen.

  1. Wenn 95-98 % der Einwohner einer Region nicht mehr zur Kirche gehen, dann besteht sehr wohl genügend Platz für neue Gemeinden.
  2. Das grosse Lehr-Vakuum hat viele evangelikale Gemeinden von innen her so zerfressen, dass ein äusserliches Bekenntnis durch ein Einzelereignis «umgeblasen» werden kann.
  3. Dem «Mainstream-«Evangelikalismus gebe ich wenig Überlebenschancen. Der grosse Teil ist in den letzten Jahren durch leichtsinnige «Weichspülerei» – einer verdeckten Form des Kulturoptimismus und der unbedachten Anpassung – ausgehöhlt worden.
  4. Wiederbelebung mag vor allem dort angebracht sein, wenn die Mehrzahl oder die komplette Ältestenschaft mit konsequenter Verkündigung und Nachfolge vorangehen.
  5. Neue Gemeinden können sich innerhalb bestehender Gemeindebünde formieren, sich auf der Grundlage bestehender klassischer Bekenntnisse neu formieren, aus anderen Verbänden austretende Gemeinden aufnehmen.
  6. Netzwerke wie E21 und Josia, die personell und theologisch sehr gemeindenahe konzipiert sind, sehe ich als notwendige Ergänzung zur Zurüstung, zur gegenseitigen Ermutigung und zur Sensibilisierung für verunsicherte, suchende Verantwortliche.
  7. Ein Kernstück im ent-kirchlichten Westen wird das gemeinsame Leben sein – also die Kunst eines christlichen Lebens in den beiden Ständen als Familien und Singles.
  8. Gastfreundschaft zu gelegener und ungelegener Zeit über Generationen, Nationalitäten, soziale Schichten und Interessensschwerpunkte hinweg ist ein Schlüssel für Evangelisation und das Entfalten der Schönheit der von Christus wiederhergestellten Beziehungen.
  9. Ergänzende Angebote wie Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Betagte sowie generationsübergreifendes Wohnen sind ebenso gefragt; es geht um einen tragfähigen Aufbau überschaubarer Strukturen. 
  10. Gezielte Angebote für verschiedene Lebensphasen nicht im Sinne der Zielgruppen-Segmentierung – wie Orientierung beim Erwachsenwerden, Weiterentwicklung des Berufsverständnisses, Hilfestellung nach Beziehungsbrüchen. Ältere, reifere Männer und Frauen leiten jüngere an (Titus 2).