Ich bin in letzter Zeit selbst Teil einer Neugründung geworden und stehe in Kontakt mit mehreren Gründungsinitiativen.
- Wenn 95-98 % der Einwohner einer Region nicht mehr zur Kirche gehen, dann besteht sehr wohl genügend Platz für neue Gemeinden.
- Das grosse Lehr-Vakuum hat viele evangelikale Gemeinden von innen her so zerfressen, dass ein äusserliches Bekenntnis durch ein Einzelereignis «umgeblasen» werden kann.
- Dem «Mainstream-«Evangelikalismus gebe ich wenig Überlebenschancen. Der grosse Teil ist in den letzten Jahren durch leichtsinnige «Weichspülerei» – einer verdeckten Form des Kulturoptimismus und der unbedachten Anpassung – ausgehöhlt worden.
- Wiederbelebung mag vor allem dort angebracht sein, wenn die Mehrzahl oder die komplette Ältestenschaft mit konsequenter Verkündigung und Nachfolge vorangehen.
- Neue Gemeinden können sich innerhalb bestehender Gemeindebünde formieren, sich auf der Grundlage bestehender klassischer Bekenntnisse neu formieren, aus anderen Verbänden austretende Gemeinden aufnehmen.
- Netzwerke wie E21 und Josia, die personell und theologisch sehr gemeindenahe konzipiert sind, sehe ich als notwendige Ergänzung zur Zurüstung, zur gegenseitigen Ermutigung und zur Sensibilisierung für verunsicherte, suchende Verantwortliche.
- Ein Kernstück im ent-kirchlichten Westen wird das gemeinsame Leben sein – also die Kunst eines christlichen Lebens in den beiden Ständen als Familien und Singles.
- Gastfreundschaft zu gelegener und ungelegener Zeit über Generationen, Nationalitäten, soziale Schichten und Interessensschwerpunkte hinweg ist ein Schlüssel für Evangelisation und das Entfalten der Schönheit der von Christus wiederhergestellten Beziehungen.
- Ergänzende Angebote wie Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Betagte sowie generationsübergreifendes Wohnen sind ebenso gefragt; es geht um einen tragfähigen Aufbau überschaubarer Strukturen.
- Gezielte Angebote für verschiedene Lebensphasen nicht im Sinne der Zielgruppen-Segmentierung – wie Orientierung beim Erwachsenwerden, Weiterentwicklung des Berufsverständnisses, Hilfestellung nach Beziehungsbrüchen. Ältere, reifere Männer und Frauen leiten jüngere an (Titus 2).